Erschienen in:
01.09.2010 | Originalien
Patienten mit chronischen Schmerzsyndromen
Einfluss einer ambulanten individuellen Therapie auf Schmerzen und gesundheitsbezogene Lebensqualität
verfasst von:
Dr. V. Huge, E. Müller, A. Beyer, E. Kraft, S.C. Azad
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 5/2010
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Zusammenfassung
Hintergrund
Multimodale Gruppentherapieverfahren zeigen einen positiven Einfluss auf Schmerzsymptomatik und gesundheitsbezogene Lebensqualität chronischer Schmerzpatienten. In der vorliegenden Untersuchung sollte geprüft werden, ob eine individuelle ambulante Therapie, erarbeitet im Rahmen eines multimodalen, interdisziplinären Assessments, ebenfalls zu einer Verbesserung der Schmerzsymptomatik beiträgt.
Material und Methoden
Es erhielten 50 Patienten nach einem ärztlich-psychologischen Assessment in einer interdisziplinären Schmerzambulanz einen individuellen Therapieplan, der eigenständig ambulant umgesetzt werden sollte. Vor Therapiebeginn sowie nach 3 Monaten wurden alle Patienten mittels DGSS-Fragebogen, dem Freiburger Fragebogen zur Erfassung der Motivation zur Bewältigung chronischer Schmerzen (FF-STABS) und durch ein Interview zur Therapiecompliance evaluiert.
Ergebnisse
Es zeigten sich lediglich geringgradige Verbesserungen der Hauptschmerzintensität sowie einiger Aspekte des SF 36. Vor Therapiebeginn waren 82% der Patienten im FF-STABS-Stadium der Sorglosigkeit oder der Vorbereitung. Die Therapiecompliance variierte stark zwischen unterschiedlichen Therapien.
Schlussfolgerungen
Eine ambulante individuelle Therapie nach interdisziplinärem Assessment führt nicht zu einer durchgreifenden Verbesserung von Schmerz und gesundheitsbezogener Lebensqualität. Patienten mit langjähriger chronischer Schmerzproblematik sollten daher bei entsprechender Therapiemotivation möglichst an einer multimodalen Gruppentherapie teilnehmen.