Erschienen in:
01.05.2008 | Die verletzte Schulter
Proximale Humerusfraktur
Konservativ-funktionelle Therapie nach Poelchen
verfasst von:
M.H. Amlang, M. Schmidt, W. Röhnert, F. Czornack, H. Zwipp, C. Dahlen
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
|
Sonderheft 1/2008
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Ergebnisse der konservativ-funktionellen Therapie der proximalen Humerusfraktur nach Poelchen wurden bei 66 Patienten analysiert. Klinisch-radiologisch mit Bestimmung des Constant- und des Neer-Scores wurden 51 Patienten untersucht, von denen 74% (n=49) mit dem Behandlungsergebnis sehr zufrieden oder zufrieden, 20% (n=13) bedingt und 6% (n=4) nicht zufrieden waren. 64% (n=42) hatten keine oder nur leichte, 27%(n=18) mäßige und 9% (n=6) stärkere Schmerzen. 74% (n=49) gaben hinsichtlich der Auswirkungen der Beschwerden auf die Lebensgewohnheiten keine Beeinträchtigung an. Nach dem Constant-Score betrug der Punkteverlust gegenüber der gesunden Schulter 23 Punkte (0–82 Punkte, SD=22). Im Neer-Score erreichten 29% (n=15) ein ausgezeichnetes, 25% (n=13) ein befriedigendes und 12% (n=6) ein unbefriedigendes (12%) Ergebnis, bei 34% (n=17) war ein Misserfolg zu verzeichnen. Sowohl der Neer- als auch der Constant-Score korrelierten signifikant mit dem Ausmaß der radiologischen Veränderungen. Gerade beim sehr alten und multimorbiden Menschen ist die konservativ-funktionelle Therapie der proximalen Humerusfraktur nach Poelchen eine risikoarme Option mit überwiegend guten und befriedigenden Ergebnissen. Bei 4-Teile-Frakturen, Luxationsfrakturen und Kopfspaltbrüchen ist sie nur in Ausnahmefällen indiziert.