Erschienen in:
01.09.2009 | Menopause und Frauengesundheit
Stammzellen im Endometrium
Potenzielle Relevanz für die Pathogenese der Endometriose?
verfasst von:
M. Wolf, L. Kiesel, Dr. rer. nat. M. Götte
Erschienen in:
Gynäkologische Endokrinologie
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Ausgabe 3/2009
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Zusammenfassung
Das Konzept, dass endometriale Stammzellen für die zyklische Regeneration des Endometriums verantwortlich sind, stößt auf zunehmende Akzeptanz. Die Expression von Stammzellmarkern wie Oct-4, Telomerase und Musashi-1 im Endometrium und der Nachweis multipotenter Differenzierungseigenschaften klonaler endometrialer Zellen unterstützt diese These. Adulte endometriale Stammzellen repräsentieren nur einen geringen Prozentsatz aller Stroma- und Drüsenzellen, sodass die Identifizierung spezifischer Marker zur weiteren Differenzierung dieser Zellen von großer Bedeutung ist. Eine Dysregulation der Stammzellfunktion wird mit der Pathogenese proliferativer Endometriumerkrankungen wie der Endometriose, der ektopen Manifestation von Endometrium außerhalb des Uterus, in Verbindung gebracht. Eine induzierte Differenzierung dieser Stammzellen könnte ein zukünftiges neues Therapiekonzept darstellen. Neben der Existenz gewebsständiger Stammzellen gibt es Hinweise auf einen Ursprung endometrialer Stammzellen im Knochenmark, und auf das Vorkommen von Stammzellen im Menstruationsblut. Letztere könnten regenerative Therapieoptionen z. B. für Patienten mit einem Myokardinfarkt entscheidend erweitern.