Erschienen in:
01.09.2015 | Originalarbeit
Paresen des N. radialis bei Humerusschaftfrakturen
verfasst von:
Dr. med. Ben Schacher, Ulrike Schnick, Richarda Böttcher, Dirk Casper, Andreas Eisenschenk, Axel Ekkernkamp
Erschienen in:
Obere Extremität
|
Ausgabe 3/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Eine häufige Begleitverletzung von Oberarmfrakturen ist die Läsion des N. radialis. Diese kann primär im Rahmen des Traumas oder sekundär als Folge der Frakturbehandlung entstehen. Wie vergleichende Analysen belegen, besteht bezüglich der Therapieentscheidungen bei begleitender Radialisparese noch immer keine Einigkeit. Ausschlaggebend scheint v. a. die hohe Rate an Spontanremissionen zu sein, die die Notwendigkeit einer mikrochirurgischen Revision in Frage stellt.
Unabhängig davon, ob die Radialisparese primär oder sekundär aufgetreten ist, persistiert bei ca. einem Viertel der Betroffenen eine dauerhafte Einschränkung, welche die Funktionsfähigkeit der Hand erheblich beeinträchtigt. Zeitgerechte klinische und elektrophysiologische Verlaufskontrollen sowie ggf. bildgebende Diagnostik sind notwendig, um diese Langzeitfolgen zu vermeiden bzw. zu verringern.
Methode
Eine Stichprobenuntersuchung der Patienten des Unfallkrankenhaus Berlin mit Humerusfraktur aus den Jahren 2012/2013 bestätigte die in der Literatur angegebene Häufigkeit von begleitenden Radialisparesen.
Schlussfolgerung
Um die zeitkritischen Therapieentscheidungen im abteilungsübergreifenden Konsens zu erleichtern, wurde ein Algorithmus entwickelt. Die im Verlauf notwendige Diagnostik und davon abgeleitete Therapie wird ausgehend von individuellen Behandlungsentscheidungen abgebildet.