Erschienen in:
01.08.2012 | Leitthema
Magnetresonanzelastographie der Leber
verfasst von:
Prof. Dr. I. Sack, T. Fischer, A. Thomas, J. Braun
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 8/2012
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Zusammenfassung
Klinisches/methodisches Problem
Die Leberfibrose lässt sich nichtinvasiv und bildgestützt nur schwer von normal gesundem Gewebe unterscheiden. Morphologische Kenngrößen geben kaum Aufschluss über das Vorliegen einer Leberfibrose, insbesondere der Schweregrad der Erkrankung kann nicht sicher beurteilt werden.
Radiologische Standardverfahren
Diagnose und Graduierung der Leberfibrose sind derzeit keine Aufgabenstellungen der Radiologie, als Goldstandard gilt die Leberpunktion.
Methodische Innovationen
Die Elastographie ist sensitiv auf Veränderungen mechanischer Eigenschaften eines Organs. In der Leber korreliert der Fibrosegrad mit der Steifigkeit. Die Elastographie in der MRT (MRE) nutzt harmonische Schwingungen, welche über bewegungssensitive Phasenkontrastaufnahmetechniken kodiert werden. Aus den aufgenommenen Wellenbildern können Karten viskoelastischer Kenngrößen berechnet werden.
Leistungsfähigkeit
Auf dem derzeitigen Stand der Technik ist die MRE in der Lage, frühe Fibrosegrade (F0–F1) von mittlerer und schwerer Fibrose (F2–F4) mit einer diagnostischen Güte („area under the receiver operating characteristic“, AUROC) von 0,92 abzugrenzen.
Bewertung
Die MRE ist die derzeit genaueste bildgestützte Methode zur Fibrosegraduierung.
Empfehlung für die Praxis
Bei weiterer Verbesserung der diagnostischen Genauigkeit der MRE könnte sich die Methode zu einer Standardmethode in der Leberradiologie entwickeln.