Erschienen in:
01.08.2012 | Leitthema
Steatosis hepatis – eine Herausforderung?
verfasst von:
L.M. Dendl, Prof. Dr. A.G. Schreyer, MBA
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 8/2012
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Zusammenfassung
Klinisches/methodisches Problem
Durch den zunehmenden Einsatz von Schnittbildtechniken werden sowohl diffuse als auch fokale Fettverteilungsstörungen in der Leber häufig als Nebenbefunde diagnostiziert. Gerade fokale Fettverteilungsstörungen wie Verfettungsaussparungen in der Fettleber bzw. eine lokalisierte Verfettung können bei Patienten mit maligner Grunderkrankung differenzialdiagnostisch Schwierigkeiten bereiten.
Radiologische Standardverfahren
Die Sonographie stellt in der Regel die erste Untersuchung dar, hat jedoch nur eine eingeschränkte Sensitivität und Spezifität. Mit der nativen CT-Untersuchung der Leber kann häufig eine diffuse Leberverfettung diagnostiziert werden, wobei zur weiteren differenzialdiagnostischen Abklärung die MRT der Leber mit „chemical shift imaging“ in den meisten Fällen die optimale Modalität darstellt.
Leistungsfähigkeit
Die Sensitivität und Spezifität zur Detektion einer generalisierten Leberverfettung liegen für den Ultraschall zwischen 60 und 100% bzw. 77 und 95%. Bei der CT wird eine Sensitivität zwischen 43 und 95% bei einer Spezifität von 90% für das Nativ-CT der Leber angegeben. „Chemical shift imaging“ in der MRT erreicht eine Sensitivität von etwa 81% mit einer Spezifität von 100%.
Empfehlung für die Praxis
Für die weiterführende differenzialdiagnostische Abklärung der verschiedenen Formen der Mehr- oder Minderverfettungen der Leber und zur Abgrenzung bzgl. benigner und maligner Leberläsionen eignet sich insbesondere das „chemical shift imaging“ in der MRT („in-“ und „opposed-phase“).