Erschienen in:
07.05.2019 | Magnetresonanztomografie | Leitthema
Diffusionsbildgebung – diagnostische Erweiterung oder Ersatz von Kontrastmitteln in der Früherkennung von Malignomen?
verfasst von:
Dr. S. Bickelhaupt, C. Dreher, F. König, K. Deike-Hofmann, D. Paech, H. P. Schlemmer, T. A. Kuder
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 6/2019
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Zusammenfassung
Die medizinische Forschung auf dem Gebiet der onkologischen bildgebenden Diagnostik mittels Magnetresonanztomographie inkludiert zunehmend auch diffusionsgewichtete Sequenzen. Die diffusionsgewichteten Sequenzen können je nach eingestellter Sequenzmodifikation unterschiedliche Diffusionsprozesse auf mikrostruktureller Ebene im Körper abbilden und ermöglichen zudem neben visuellen auch quantitative Analysen der erhobenen Bilddaten. Da diffusionsgewichtete Sequenzen keine Applikation gadoliniumhaltiger Kontrastmittel erfordern, sondern lediglich die Beweglichkeit der natürlicherweise im Körper vorhandenen Wassermoleküle quantifizieren, stellen sie ein diagnostisches Verfahren dar, das bei spezifischen Fragestellungen und abhängig von derzeitigen und zukünftigen Weiterentwicklungen potenziell eine eigenständige diagnostische Wertigkeit entwickeln könnte. Aktuelle klinisch-diagnostische Studien sowie die technischen Entwicklungen, auch unter Berücksichtigung des zunehmenden Einflusses der künstlichen Intelligenz auf die Radiologie, unterstützen diesen Prozess. Insbesondere im Bereich der selektiven Früherkennungsverfahren für Tumorerkrankungen könnte die diffusionsgewichtete Bildgebung einen wesentlichen Beitrag leisten. Vor einem klinischen Routineeinsatz ist jedoch die Etablierung einer Standardisierung und Qualitätssicherung unerlässlich.