Erschienen in:
01.09.2009 | Leitthema
Medikamenteninduzierte parenchymatöse Lungenerkrankungen
verfasst von:
PD Dr. J. Schreiber
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 5/2009
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Zusammenfassung
Medikamentös induzierte Alveolitiden und Lungenfibrosen sind vergleichsweise häufige Manifestationsformen von Medikamentennebenwirkungen an den Atmungsorganen. Selten liegt ein pathognomonisches Muster vor, so dass medikamenteninduzierte Erkrankungen oft eine Differenzialdiagnose von natürlich vorkommenden pneumologischen Krankheiten darstellen. So können Medikamentennebenwirkungen eine Ursache der Mehrzahl der klinisch-röntgenologisch-pathologischen Muster interstitieller Lungenerkrankungen sein. Valide Zahlen zur Häufigkeit einer medikamentösen Genese fehlen. Die Diagnostik stützt sich vorwiegend auf den Nachweis eines kompatiblen Krankheitsbildes, den Ausschluss von Differenzialdiagnosen und die Bewertung des zeitlichen Zusammenhangs und der Effekte einer Medikamentenkarenz. Eine Reexposition ist selten indiziert. Die Karenz ist die wichtigste therapeutische Maßnahme, eine zusätzliche medikamentöse Therapie, meist mit Glukokortikosteroiden, kann notwendig sein. Der Beitrag gibt eine Übersicht über das Spektrum medikamentös induzierter Erkrankungen des Lungenparenchyms.