Erschienen in:
01.04.2003 | Originalien
Medizinischer Reißverschlussverband bei Wundverschluss unter Spannung
Verbesserte Narbenqualität
verfasst von:
Dr. M. Zutt, S. Emmert, H. Hänßle, A. Gräfe, S. Domhof, C. Neumann, L. Kretschmer
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 4/2003
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Zusammenfassung
Hintergrund und Fragestellung.
Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Evaluation eines selbstklebenden Reißverschlussverbandes (Medizip®) bei Wunden mit mittelstarker Hautspannung als Alternative zur konventionellen Hautnaht. Der verwendete Reißverschluss entlastet die Wundränder, indem diese durch über die Epidermis vermittelten Zug weiter angenähert werden.
Patienten/Methodik.
In die vorliegende prospektive Studie wurden nur Patienten aufgenommen, bei denen eine Hautspindel von mindestens 1 cm Breite exzidiert wurde. 45 Patienten, bei denen der Reißverschluss zur Anwendung kam, wurden hinsichtlich der Narbenbildung nach 6–18 Monaten Nachbeobachtungszeit mit 38 Patienten mit konventioneller Verschlusstechnik (Subkutan-intrakutane Nähte plus adaptierende Hautnähte) verglichen.
Ergebnisse:
Die durchschnittliche Narbenlänge war in beiden Gruppen annähernd identisch mit ca. 9 cm. Dagegen waren die resultierenden Narben bei den mit dem medizinischen Reißverschluss behandelten Patienten im Durchschnitt signifikant um 1,5 mm schmaler als bei Patienten mit konventioneller Verschlusstechnik (p=0,008). Quer verlaufende, ästhetisch störende "Strickleiternarben" durch versenkte, aber oberflächennah gelegte adaptierende subkutan-intrakutane Nähte fanden sich bei 65% der Patienten mit konventionellem Hautverschluss im Vergleich zu 17% nach Anwendung des Reißverschlusses (p<0,0001).
Schlussfolgerungen:
Aus der zusätzlichen Entlastung der Wundränder durch einen medizinischen Reißverschlussverband in der frühen postoperativen Phase resultierten verbesserte kosmetische Ergebnisse bei Wunden mit mittelstarker Hautspannung. Bei Wunden unter starker Spannung kann das Verfahren wegen der Gefahr von Spannungsblasen allerdings nicht empfohlen werden.