Erschienen in:
29.06.2017 | Originalien
Messung der Geschossgeschwindigkeit mittels Hochgeschwindigkeitskamera
verfasst von:
PD Dr. C. Schyma, J. Brünig, C. Jackowski, R. Müller
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 4/2017
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Zusammenfassung
Um die Geschossenergie zu errechnen, ist die Messung der Geschossgeschwindigkeit erforderlich. Untersucht wurde, ob eine Hochgeschwindigkeitskamera hierfür grundsätzlich geeignet ist. Mit einer SA-X2 (Photron) wurden Aufnahmen mit 50.000 Bildern/s und 0,29 µs Belichtungszeit vor bzw. an der Waffenmündung in einer Breite von ca. 15–23 cm gemacht. 209 Schüsse mit Munition in den Kalibern von .22 Long Rifle bis .45 Auto (228–388 m/s) wurden videografisch dokumentiert und die bildanalytischen Messwerte mit den Messergebnissen einer Lichtschranke BMC21 (Mehl) verglichen. Die Abweichungen betrugen maximal ± 2,5 %. Das Bestimmtheitsmaß R2 für die lineare Abhängigkeit betrug im Median 0,987. Die Reproduzierbarkeit der bildanalytischen Messwerte lag bei ±1 m/s. Als wichtigster Faktor für die Zuverlässigkeit der Messungen wurde die Fokussierung der Flugbahn des Geschosses identifiziert. Unter Voraussetzung einer scharfen Abbildung des Geschosses war die Länge der Messstrecke von untergeordneter Bedeutung für die Messgenauigkeit.