Erschienen in:
01.11.2013 | Kasuistiken
Mikrochirurgischer Beckenkammtransfer nach erfolgter Caldwell-Luc-Operation
verfasst von:
D. Halama, N.C. Pausch
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 11/2013
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Zusammenfassung
Die Operation nach Caldwell u. Luc beinhaltet die Entfernung der Kieferhöhlenschleimhaut und die Anlage eines Drainagefensters zum unteren Nasengang. Häufige Folgezustände sind Schmerzen und chronisch rezidivierende Entzündungen bei erheblicher Volumenabnahme des Sinus. Eine mögliche Therapieoption ist in schweren Fällen die Oberkieferteilresektion mit rekonstruktiver Beckenkammtransplantation. Bei einer 64-jährigen Patientin mit entsprechender Vorgeschichte wurde intraoperativ Fluorescein injiziert, um minderperfundierte Gewebeanteile der Sinuswände und inflammatorisches hyperperfundiertes Weichgewebe zu identifizieren. Das betroffene Gewebe wurde unter Sicht reseziert. Anschließend wurde der Oberkieferdefekt mit einem mikrochirurgischen Beckenkammtransplanat rekonstruiert. Die postoperative Bildgebung mittels CT und Szintigraphie ergab ein vitales perfundiertes Transplantat. Die Region war 10 Monate postoperativ entzündungsfrei, die chronischen Schmerzen reduzierten sich deutlich. Das Ergebnis spricht für die Oberkieferteilresektion mit mikrochirurgischer Beckenkammtransplantation bei therapierefraktärer chronischer Sinusitis und radikal voroperiertem Sinus. Das Verfahren bedarf der weiteren prospektiven Untersuchung.