Erschienen in:
01.05.2004 | Kasuistik
Morbus Basedow
Eine auch dermatologisch wichtige Differenzialdiagnose des systemischen Lupus erythematodes
verfasst von:
Dr. F. Meiss, M. Fischer, J. Hädecke, M. Knorrn, W. C. Marsch
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 5/2004
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Zusammenfassung
Der Morbus Basedow ist eine häufige Ursache (30–40%) der Hyperthyreose. Neben dem klassischen klinischen Erscheinungsbild (Struma, Exophthalmus und Tachykardie) können zunächst Symptome anderer Organsysteme im Vordergrund stehen. Kutane Manifestationen haben dabei eine herausragende Rolle und können zunächst einziger Hinweis auf die bestehende endokrinologische Dysfunktion darstellen. Wir berichten über eine 40-jährige Patientin bei der sich der Morbus Basedow unter dem klinischen Bild eines systemischen Lupus erythematodes manifestierte. Es bestand ein Schmetterlingserythem, labordiagnostisch waren Blutbildveränderungen (Thrombozytopenie und Leukozytopenie) und der Nachweis antinukleärer Antikörper (1:640) auffällig. Wir fanden weiterhin eine hyperthyreote Stoffwechsellage und konnten Basedow-spezifische Schilddrüsenautoantikörper (TRAK) nachweisen. Die Symptome besserten sich nach Einleitung einer thyreostatischen Therapie. Aufgrund der Überschneidung klinischer als auch labordiagnostischer Kriterien ist der Morbus Basedow eine Differenzialdiagnose zum systemischen Lupus erythematodes. Die Differenzierung erfordert ein genaues diagnostisches Procedere. Ferner ist die Koinzidenz beider autoimmunologischer Krankheiten beschrieben worden.