Erschienen in:
01.06.2004 | Originalien
Multimodale Computertomographie beim akuten Hirninfarkt
Erfahrungen mit einem standardisierten Untersuchungsprotokoll bei 100 Patienten
verfasst von:
Dr. R. Handschu, S. Fateh-Moghadam, E. Klotz, A. Schmid, B. Stemper, J. G. Heckmann, W. J. Huk, B. Neundörfer, B. F Tomandl
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 6/2004
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Zusammenfassung
Die Computertomographie (CT) ist als Standardmethode in der Akutdiagnostik des Schlaganfalls etabliert. Die Nativaufnahme kann eine Blutung ausschließen und dem geübten Untersucher Frühzeichen einer Ischämie andeuten. Eine verlässliche Darstellung eines ischämischen Areals und des zugrunde liegenden Gefäßprozesses ist mit der CT in der Initialphase jedoch nicht möglich. Gerade für die dann notwendigen raschen Therapieentscheidungen sind aber weitere Informationen wichtig, die inzwischen mit den neuen kontrastmittelverstärkten CT-Techniken erhalten werden können. Mit der Perfusions-CT (CTP) können die Gehirndurchblutung dargestellt und dadurch irreversibel und reversibel geschädigte Gewebe im Bereich einer vermuteten Ischämie unterschieden werden. Die CT-Angiographie (CTA) kann Verschlüsse oder Stenosen der relevanten Gefäße darstellen. Durch moderne Mehrschicht-CT-Geräte (MSCT) ist es möglich, diese Modalitäten der Bildgebung zusammenzufassen und durch ein entsprechendes Protokoll alle 3 Methoden für die Notfalldiagnostik inklusive Auswertung innerhalb von 15 min durchzuführen. Trotz gewisser Einschränkungen konnte die multimodale CT (MMCT) bei den ersten 102 Patienten, die im Rahmen des Protokolls innerhalb von 6 h nach Symptombeginn in der klinischen Routine untersucht wurden, einen wesentlichen Beitrag zu Therapieentscheidungen leisten.