Erschienen in:
01.09.2008 | Leitthema
Myofibroblasten und die afferente Signalverarbeitung in der Harnblase
Ein Konzept
verfasst von:
Dr. J. Neuhaus, U. Scholler, K. Freick, T. Schwalenberg, M. Heinrich, L.C. Horn, J.U. Stolzenburg
Erschienen in:
Die Urologie
|
Ausgabe 9/2008
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Zusammenfassung
Die afferente Signalverarbeitung in der Harnblase ist bislang noch nicht aufgeklärt. Aktuelle Ergebnisse machen eine komplexe Interaktion zwischen Urothel, suburothelialen Myofibroblasten und sensorischen Nerven wahrscheinlich. Harnblasengewebe wurde bei radikalen Zystektomien gewonnen. Die Methoden sind: konfokale Immunofluoreszenz, PCR, „calcium imaging“, FRAP (fluorescence recovery after photobleaching).
Myofibroblasten exprimieren muskarinische und purinerge Rezeptoren. Sie zeigen in vitro eine konstitutive Spontanaktivität im „calcium imaging“, die zu 100% von extrazellulärem Kalzium abhängt. Stimulationen mit Carbachol und ATP bewirken intrazelluläre Kalziumtransienten, die ebenfalls von der Anwesenheit von Kalzium im Medium abhängen. Die intensive Kopplung wird durch TGF-β1 signifikant vermindert. Myofibroblasten als ein zelluläres Element im afferenten Signalweg der Harnblase besitzen alle Voraussetzungen, um in komplexer Weise mit dem Urothel und den sensorischen Nerven zu interagieren. Die Modulation ihrer Funktion durch Zytokine könnte ein Pathomechanismus der überaktiven Blase sein.