Erschienen in:
01.09.2008 | Leitthema
Stellenwert der Elastographie in der klinischen Diagnostik des lokalisierten Prostatakarzinoms
Vergleich von Detektionsraten der B-Modus-Sonographie und der elastographieunterstützten systematischen 10fach-Biopsie
verfasst von:
Dr. T. Eggert, W. Khaled, S. Wenske, H. Ermert, J. Noldus
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 9/2008
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Zusammenfassung
Hintergrund
Es wird untersucht, ob der zusätzliche Einsatz der Elastographie in der klinischen Diagnostik des Prostatakarzinoms zu einer verbesserten Karzinomdetektionsrate führt.
Patienten und Methoden
351 Patienten wurden aufgrund eines PSA-Wertes ≥4 ng/ml bei 75% der Patienten oder eines suspekten Tastbefundes bei 25% der Fälle erstmals einer Prostatabiopsie unterzogen. Die Randomisierung erfolgte prospektiv in eine Elastographiegruppe (n=189) und eine Kontrollgruppe (n=162). Alle Patienten wurden einer PSA-Bestimmung, digital-rektalen Untersuchung (DRU) und einer transrektalen B-Bild-Sonographie mit systematischer 10fach-Biopsie unterzogen. In der Elastographiegruppe führten wir zuvor eine elastographische Untersuchung der Prostata mit einem „Voluson 730 Ultraschallgerät“ (GE Medical) durch. Allein aufgrund des elastographischen bzw. B-Bildes sagte der Untersucher für jede Biopsieposition einen möglichen Karzinombefall voraus. Diese Vorhersage wurde mit dem histologischen Ergebnis korreliert. Das Studiendesign war so angelegt, einen statistischen Unterschied beider Gruppen von mindestens 15% zu detektieren.
Ergebnisse
Die untersuchten Gruppen zeigten bezüglich des PSA, klinischen Stadiums und Prostatavolumens keinen signifikanten Unterschied (p<0,05). Die detektierte Karzinomrate lag im Gesamtkollektiv bei 39% (137/351), in der Elastographiegruppe bei 40,2% (76/189) und in der Kontrollgruppe bei 37,7% (61/189). Die Karzinomdetektion im Stadium T2 und T3 waren in der Kontroll- und Elastographiegruppe gleich (p<0,05). Bei den Patienten im klinischen Stadium T1c zeigte die Elastographie eine tendenziell höhere Detektionsrate von 55,6% gegenüber 50,0% der Kontrollgruppe, ohne jedoch ein Signifikanzniveau zu erreichen (p>0,05). Das histopathologische Ergebnis wurde durch die Elastographie in 44,5% und im B-Modus in 39,0% korrekt vorhergesagt.
Schlussfolgerung
In unserem Patientenkollektiv führte die mit dem hier verwendeten Elastographiegerät der 1. Generation im Vergleich zur B-Bild-Sonographie nicht zu einer verbesserten Detektionsrate des Prostatakarzinoms.