Erschienen in:
01.11.2004 | Leitthema
Nahtinsuffizienzen im biliopankreatischen Bereich
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. h.c. U. T. Hopt, F. Makowiec, U. Adam
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 11/2004
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Zusammenfassung
Insuffizienzen im Bereich von pankreatodigestiven Anastomosen sind immer noch relativ häufig. Obwohl die Mehrzahl klinisch kaum symptomatisch ist, gibt es immer noch schwerwiegende Verläufe. Die Therapie reicht von der interventionell eingelegten lokalen Drainage bis zur Reoperation und Restpankreatektomie. Die Inzidenz einer Nahtinsuffizienz ist abhängig von einer Reihe von patienten- und organspezifischen Risikofaktoren. Selbstverständlich spielt aber auch der Chirurg eine wichtige Rolle. Inwieweit eine prophylaktische Gabe von Oktreotid die Insuffizienzrate verringern kann, ist weiter umstritten.
Nahtinsuffizienzen im Bereich von direkten Gallengangsnähten oder biliodigestiven Anastomosen sind selten und spielen klinisch eine untergeordnete Rolle. Bei Auftreten einer Nahtinsuffizienz nach direkten Gallengangsanastomosen stellt die endoskopische Einlage einer Gallengangsdrainage die Therapie der Wahl dar. Direkt postoperativ auftretende Gallelecks nach biliodigestiver Anastomose sollten durch sofortige Reoperation versorgt werden. Spät auftretende Insuffizienzen sind in aller Regel durch Belassen oder interventionelles Einlegen von Zieldrainagen beherrschbar. Auch bei Anastomosen im Gallengangsbereich spielt die Erfahrung des Chirurgen eine wesentliche Rolle.