Erschienen in:
02.04.2019 | Hämangiom | Übersichten
Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit für eine optimale Behandlung orbitaler Tumoren
verfasst von:
Dr. med. A. C. Rokohl, K. R. Koch, C. Kabbasch, M. Kreppel, J.-C. Lüers, S. Grau, L. M. Heindl
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 7/2019
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Zusammenfassung
Die optimale Behandlung von Tumoren mit Orbitabeteiligung kann die Kompetenzen einzelner Fachgebiete überschreiten und eine interdisziplinäre Zusammenarbeit erfordern. Ziel dieser Arbeit ist die Darlegung eines interdisziplinären Behandlungskonzepts anhand der Beispiele eines intraorbitalen Hämangioms und eines in die Orbita einwachsenden Plattenepithelkarzinoms der Nasennebenhöhlen. Für die primäre Einordnung einer intraorbitalen pathologischen Veränderung ist neben einer ausführlichen Anamnese und einer kompletten ophthalmologischen Untersuchung auch eine ausführliche bildtechnische Untersuchung mit standardisierter Echographie sowie Schnittbildverfahren wie einer Orbita-Dünnschicht-Computertomographie (CT) und/oder in vielen Fällen auch Magnetresonanztomographie (MRT) unerlässlich. Abhängig von der Art der Pathologie ist ein rein operatives Vorgehen, wobei die verschiedenen Disziplinen wie Ophthalmologie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie, Neurochirurgie und Pathologie beteiligt sind oder ein überdisziplinäres Behandlungsregime mit (neo)adjuvanter Strahlen- oder Chemotherapie angezeigt. Tumoren der Orbita weisen ein weites Spektrum an möglichen Pathologien auf, welche mitunter komplexe, operative Zugangswege und multimodale Therapieansätze erfordern. Insbesondere bei Ausbreitung in die Nasennebenhöhlen oder nach intrakraniell ist ein multiprofessionelles Team, bestehend aus Pathologen, Neuroradiologen, Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgen, Hals-Nasen-Ohren-Ärzten, Neurochirurgen, Strahlentherapeuten, Ophthalmologen, Onkologen und Psychoonkologen für eine erfolgreiche Therapie essenziell.