Skip to main content
Erschienen in: Die Chirurgie 3/2024

Open Access 13.11.2023 | Nebennierentumoren | Leitthema

Personalisierte Therapie des Phäochromozytoms

verfasst von: Prof. Dr. Nicolas Schlegel, Michael Meir, Joachim Reibetanz, Christian Markus, Armin Wiegering, Martin Fassnacht

Erschienen in: Die Chirurgie | Ausgabe 3/2024

Zusammenfassung

Hintergrund

Das Phäochromozytom ist eine seltene, aber schwerwiegende Erkrankung der Nebennieren. Ziel dieser Arbeit ist die Darstellung und Diskussion aktueller Entwicklungen zum diagnostischen und therapeutischen Vorgehen beim Phäochromozytom.

Material und Methoden

Es wurde ein narrativer Übersichtsartikel auf Basis der aktuellsten Literatur erstellt.

Ergebnisse und Diskussion

Der Anteil von Phäochromozytomen als Tumoren adrenalen Ursprungs liegt bei etwa 5 % der zufällig entdeckten Nebennierentumoren. Die klassische symptomatische Triade aus Kopfschmerzen, Schwitzen und Palpitationen tritt nur bei etwa 20 % der Patientinnen und Patienten auf, während fast alle Patientinnen und Patienten mindestens eines dieser Symptome aufweisen. Die Diagnostik umfasst im ersten Schritt den biochemischen Nachweis der freien Plasmametanephrine oder alternativ fraktionierter Metanephrine im 24-h-Sammelurin. Erst im zweiten Schritt erfolgt ein Schnittbildverfahren (Computer- oder Magnetresonanztomographie) zur Lokalisationsdiagnostik. Eine funktionelle Bildgebung ist ebenfalls sinnvoll, um eine Metastasierung präoperativ zu erkennen. Eine genetische Testung sollte immer im Verlauf der Behandlung angeboten werden, da 30–40 % der Phäochromozytome mit genetischen Veränderungen assoziiert sind. Das Dogma der präoperativen α‑Blockade wird durch aktuelle Daten zunehmend infrage gestellt und in den letzten Jahren kontrovers diskutiert. Die minimal-invasive Entfernung des Nebennierentumors ist Standard, wobei transabdominelle und retroperitoneoskopische laparoskopische Verfahren als gleichwertig anzusehen sind. Die Wahl des minimal-invasiven Verfahrens hängt von der Expertise und Erfahrung des Operateurs/der Operateurin ab und sollte in erster Linie daran angepasst werden. Postoperativ ist eine individualisierte und regelmäßige Nachsorge wichtig.
Hinweise

Redaktion

D. K. Bartsch, Marburg
QR-Code scannen & Beitrag online lesen

Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.

Hintergrund

Das Phäochromozytom ist eine seltene, aber schwerwiegende Erkrankung der Nebennieren, die durch eine übermäßige Synthese von Katecholaminen gekennzeichnet ist. Diese übermäßige Hormonproduktion kann zu einer Vielzahl klinischer Symptome führen, bei denen eine schwere Hypertonie, anfallsartige Kopfschmerzen und Palpitationen typische Leitsymptome sind. Der Großteil der Phäochromozytome verhält sich „benigne“. Die World Health Organization (WHO) führt Phäochromozytome inzwischen als Teilgruppe der Paragangliome auf, die alle als potenziell maligne gelten. In 10 % der Fälle treten Phäochromozytome als bilaterale Nebennierentumoren auf und sind in 30–40 % mit genetischen Veränderungen assoziiert. Die operative Entfernung des Phäochromozytoms stellt die einzige Möglichkeit einer kurativen Therapie dar. Verbesserungen des perioperativen Managements und der chirurgischen Technik haben die historisch hohen Mortalitätsraten auf 0–2,9 % gesenkt [1]. Aktuelle Entwicklungen des personalisierten therapeutischen Vorgehens beim Phäochromozytom werden nachfolgend dargestellt und diskutiert.
Entsprechend der WHO-Klassifikation für Paragangliome und Phäochromozytome sind Phäochromozytome als Tumoren adrenalen Ursprungs aus der Gruppe der Paragangliome anzusehen. Andere Paragangliome werden anhand ihrer anatomischen Lokalisation (z. B. abdominell, Kopf-Hals etc.) zugeordnet [2]. Mit einer Inzidenz 2–8/1 Mio. Einwohner/Jahr sind Paragangliome insgesamt seltene Tumoren [3]. Bei Patienten mit einem zufällig entdeckten Nebennierentumor (Inzidentalom) und arterieller Hypertonie liegt der Anteil von Phäochromozytomen bei etwa 5 % [4].

Pathophysiologie von Phäochromozytomen

Grundsätzlich können Phäochromozytome sporadisch oder im Rahmen erblicher Syndrome auftreten. Bei etwa 30–40 % aller Patienten mit Phäochromozytomen lassen sich ursächliche pathogene Genvarianten nachweisen, die mit dem Auftreten dieser Tumoren in Verbindung gebracht werden. Die bekanntesten Veränderungen sind die multiple endokrine Neoplasie Typ 2 (MEN2), die von-Hippel-Lindau-Erkrankung sowie die Neurofibromatose 1 (Tab. 1). Hierbei ist das Auftreten bilateraler Phäochromozytome typisch. Pathophysiologisch kommt es durch Mutationen in spezifischen Genen wie RET, VHL oder den Succinat-Dehydrogenase(SDH)-Genen durch Störung verschiedener Signalwege zur gesteigerten und unkontrollierten Hormonsektion. Insgesamt zeigen Phäochromozytome damit eine erhöhte Expression und Aktivität von Enzymen, die an der Katecholaminbiosynthese beteiligt sind. Dazu gehören die Tyrosin-Hydroxylase (TH), welche Tyrosin in L‑Dopa umwandelt, und die Dopamin-β-Hydroxylase (DBH), die für die Umwandlung von Dopamin in Noradrenalin verantwortlich ist.
Die Hochregulation dieser Enzyme führt zu übermäßiger Katecholaminproduktion innerhalb der Tumorzellen. Zusätzlich kommt es zu einer vermehrten Sekretion dieser Hormone durch veränderten Vesikeltransport und Exozytose. Diese Veränderungen werden unter anderem durch Störung der zellulären Kalziumhomöostase sowie durch Störungen unterschiedlicher Signalwege des cAMP-Signalwegs, des Protein-Kinase-C-Signalwegs und des mitogenaktivierten Protein-Kinase(MAPK)Signalwegs induziert [1, 5].
Tab. 1
Mutationen und genetische Veränderungen beim Phäochromozytom. (Mod. nach [41, und 44])
Gen
Keimbahnmutation
Somatische Mutation
Inzidenz bilaterale Phäochromozytome
Malignitätsrisiko/Metastasen
Cluster 1: Genmutationen, die zu einer dysfunktionalen Veränderung der Hypoxieantwort führen
VHL
5–10 %
10 %
57 %
5 %
EPAS1/HIF2a
< 1 %
5–10 %
n/a
29 %
EGLN1/2
< 1 %
n/a
n/a
n/a
SDH-x
20–30 %
< 1 %
– SDH-A
< 5 %
4
12 %
– SDH-B
5–10 %
2 %
30–70 %
– SDH-C
< 5 %
< 1 %
< 1 %
– SDH-D
5–10 %
7 %
< 10 %
SDHAF2
< 1 %
FH
< 5 %
> 50 %
MDH2
< 1 %
?
IDH1/2
< 1 %
?
SLC25A11
< 1 %
Hoch?
IDH3B
< 1 %
?
GOT2
< 1 %
Hoch?
DNMT3A
< 1 %
?
DSLT
?
Cluster 2: Mutationen von Genen, die zur Aktivierung von Kinasesignalwegen führen
RET
5 %
5 %
61 %
< 5 %
NF1
< 5 %
20–40 %
4 %
2–12 %
TMEM127
< 5 %
1 %
10 %
MAX
< 5 %
< 5 %
9 %
9–10 %
H‑RAS
5–10 %
K1F1B
< 1 %
20 %
MEN1
< 1 %
n/a nicht angegeben

Herausforderungen bei der Beurteilung der Dignität von Phäochromozytomen

Eine Schwierigkeit ergibt sich dadurch, dass Phäochromozytome aufgrund histopathologischer oder molekularer Marker nicht eindeutig als gut- oder bösartig eingestuft werden können. Vielmehr zeichnet sich die Malignität durch invasives Wachstum oder durch das Vorhandensein von lokoregionären oder Fernmetastasen aus. Das rückt die Bedeutung einer regelmäßigen Nachsorge im Verlauf sowie die genetische Testung der Patienten in den Vordergrund, da Patientinnen und Patienten mit bestimmten Keimbahnmutationen (z. B. SDH‑B) ein deutlich erhöhtes Risiko eines malignen Wachstumsverhaltens zeigen [2].
Zur genaueren histopathologischen Beurteilung von Phäochromozytomen wurden zahlreiche unterschiedliche Scores entwickelt, von denen bisher keiner eine eindeutige prognostische Beurteilung des Präparates in Bezug auf das Risiko eines malignen Verhaltens ermöglicht. Dennoch erscheint es sinnvoll, diese anzuwenden, um eine individuelle Risikostratifizierung durchführen zu können. Im Würzburger Zentrum verwenden wir die Scoring-Systeme nach Thompson, das Grading System for Adrenal Pheochromocytoma (GAPP) nach Kimura, bei dem auch klinische Parameter zur Risikostratifizierung einfließen, sowie den Composite Pheochromocyteoma/Paraganglioma Prognostic Score (COPPS; [68]).

Klinische Symptome und Diagnostik des Phäochromozytoms

In Abhängigkeit davon, welches Katecholamin übermäßig synthetisiert wird, können die Symptome unterschiedlich sein. Die klassische Triade aus anfallsartigen Kopfschmerzen, Schwitzen und Palpitationen tritt nur bei etwa 20 % der Patientinnen/Patienten auf, während fast alle Patientinnen/Patienten mindestens eines dieser Symptome aufweisen. Daher ist das klinische Bild nicht spezifisch und umfasst ein breites Spektrum mit Hypertonie, Tachykardie, Kopfschmerzen, Schwitzen, Blässe und Angst ([9]; Tab. 2). Durch die Hyperkatecholaminämie können als Folge der Hypertonie Herzinsuffizienz, Herzinfarkte, Apoplexien, spontane Blutungen oder dissezierende Aneurysmen auftreten [10].
Tab. 2
Häufigkeit und Sensitivität klinischer Symptome beim Phäochromozytom. (Nach [42, 43])
Quelle
Falhammar et al. [42]
Pourian et al. [43]
 
Relative Häufigkeit (%)
Gepoolte Sensitivität (%)
Palpitationen
53
59,3
Hyperhydrosis
41
52,4
Kopfschmerzen
37
60,4
Müdigkeit
38
23,8
Orthostatische Symptome
27
57,5
Flush/Hitzegefühl
24
15,0
Übelkeit
22
21,2
Gewichtsverlust
16
n/a
Blässe
12
31,6
Asymptomatisch
9
n/a
Die diagnostische Sicherung eines klinischen Verdachts erfolgt zunächst durch die biochemische Diagnostik, im zweiten Schritt folgt die Lokalisationsdiagnostik [11]. Zur biochemischen Diagnostik erfolgt die Bestimmung der freien Plasmametanephrine oder alternativ der fraktionierten Metanephrinen im 24-h-Sammelurin. Insgesamt haben beide Bestimmungen eine hohe Spezifität, wobei die Sensitivität bei der Bestimmung der Metanephrine im Blut höher ist [3]. Hierbei ist es empfehlenswert, die Patienten vor der Blutentnahme ca. 30 min liegend ruhen zu lassen. Ist der Ruhewert mehr als 3fach über der Norm erhöht, so ist die Diagnose eindeutig. In unklaren oder grenzwertigen Fällen kann zusätzlich ein Clonidinhemmtest durchgeführt werden [12]. Es sollte auch darauf geachtet werden, dass potenziell interferierende Medikamente (z. B. Paracetamol, Monoaminooxidase(MAO)-Hemmer, trizyklische Antidepressiva) vor der Diagnostik abgesetzt werden.
Die funktionelle Bildgebung ermöglicht die frühzeitige Detektion von Metastasen
Zur Lokalisationsdiagnostik kommt ein Schnittbildverfahren (Computertomographie oder Magnetresonanztomographie) zum Einsatz. Entsprechend den Leitlinien ist eine zusätzliche funktionelle nuklearmedizinische Diagnostik nicht mehr zwingend notwendig, wobei dies in unserem Zentrum dennoch weiterhin häufig durchgeführt wird. Hintergrund ist, dass eine spezifische Diagnose einer malignen Erkrankung anhand biochemischer Marker präoperativ nicht möglich ist. Durch die mögliche Detektion von Metastasen in der funktionellen Bildgebung kann die therapeutische Gesamtkonzeption sowie die perioperative Vorbereitung angepasst werden. Als funktionelle Bildgebung kommt die Fluorodeoxyglucose-Positronenemissionstomographie/Computertomographie (FDG-PET/CT) oder das DOTA-TATE-PET/CT, das etwas sensitiver, aber deutlich spezifischer ist, infrage [13, 14]. In jedem Fall wird ein präoperatives Screening auf das Vorliegen von Metastasen mittels PET/CT empfohlen, wenn der Tumor > 5 cm ist, erhöhte Spiegel von 3‑Methoxytyramin (3MT) im Plasma vorliegen oder eine Keimbahnmutationen des SDHB-Gens bekannt ist [15].
Bei negativer Familienanamnese und unilateraler Erkrankung ist bei älteren Patientinnen und Patienten der Nachweis einer Keimbahnmutation weniger wahrscheinlich. Dennoch wird heutzutage allen Patientinnen und Patienten mit Phäochromozytom eine humangenetische Diagnostik angeboten [16]. Die individuelle klinische Inaugenscheinnahme des Patienten/der Patientin ist in diesem Zusammenhang wichtig, um ggf. klinische Zeichen einer genetischen Erkrankung erkennen zu können (Abb. 1).

Personalisiertes Vorgehen beim perioperativen Management

In den nationalen und internationalen Leitlinien [3] wird (noch) empfohlen, dass Patientinnen und Patienten mit Phäochromozytom eine präoperative α‑Blockade erhalten sollten. Ziele der präoperativen α‑Blockade sind die Vermeidung einer intraoperativen hämodynamischen Instabilität und die Vermeidung perioperativer Komplikationen.
Die α‑Blockade wird in der Regel etwa 10 bis 14 Tage vor der Operation begonnen. Aktuelle Studien zeigen dabei, dass es in der Wahl des α‑Blockers keine wesentlichen Unterschiede zwischen einem unselektiven Inhibitor wie Phenoxybenzamin oder den selektiven Inhibitoren wie Doxazosin gibt [17, 18]. Auch wenn es unter Phenoxybenzamin zu etwas geringeren Blutdruckschwankungen intraoperativ kommt, hat dies auf die Gesamtmorbidität der Patientin/des Patienten keinen Einfluss [19]. Bei Patientinnen und Patienten, die zusätzlich eine Tachykardie aufweisen, kann ein β‑Blocker ergänzt werden. Diese Medikation sollte jedoch frühestens nach 3‑ bis 4‑tägiger α‑Blockade begonnen werden, um eine hypertensive Krise durch die simultane Blockade der β2-Rezeptoren zu vermeiden. Zusätzlich oder alternativ können Ca2+-Antagonisten zur antihypertensiven Einstellung verabreicht werden. Es gibt eine erste randomisierte Studie die zeigt, dass eine präoperative Blutdruckeinstellung nur mit Kalziumantagonisten ohne α‑Blockade genauso effektiv in der Vermeidung perioperativer Komplikationen ist [20].
Allerdings zeigen trotz ausreichender α‑Blockade über 60 % der Patientinnen und Patienten intraoperativ Blutdruckschwankungen mit arteriellen Blutdruckspitzen von > 160 mm Hg, die allerdings nicht mit einer erhöhten kardiovaskulären Morbidität korrelierten [21, 22]. Zeitgleich werden bei Patientinnen und Patienten mit einer α‑Blockade präoperativ Nebenwirkungen wie orthostatische Dysregulation, vermehrte nasale Kongestion und reflektorische Tachykardien beobachtet [23].
Bei der präoperativen Blutdruckeinstellung sollte individualisiert vorgegangen werden
Vor diesem Hintergrund wird das Dogma der präoperativen α‑Blockade aktuell zunehmend infrage gestellt und in den letzten Jahren kontrovers diskutiert. In einer internationalen retrospektiven Multicenterstudie mit 1860 Patienten mit Phäochromozytom und Paragangliom zeigte sich, dass die kardiovaskuläre Komplikationsrate bei den 343 Patientinnen und Patienten, bei denen präoperativ keine α‑Blockade durchgeführt wurde, geringer war als bei den 1517 mit Blockade (0,9 vs. 5,9 %) [24]. Auch die Mortalität war in dieser Gruppe geringer (0,3 % vs. 0,5 %). Eine aktuelle Metaanalyse, in die 15 Studien mit über 3500 Patienten eingeschlossen wurden, zeigt im Vergleich zwischen Patientinnen und Patienten mit und ohne α‑Blockade keine signifikanten Unterschiede bezüglich perioperativer Blutdruckschwankungen, der Herzfrequenz und kardiovaskulärer Komplikationen. Jedoch war in der Gruppe der α‑blockierten Patienten postoperativ ein deutlich höherer Vasopressorbedarf zu beobachten [25]. Allerdings ist zu betonen, dass in diese Metaanalyse vor allem retrospektive Untersuchungen eingeflossen sind, die – genau wie die historischen Studien – einen Selektionsbias und methodische Probleme aufweisen. Es ist jedoch insgesamt eher anzunehmen, dass die Reduktion der perioperativen Mortalität auf < 1 % vor allem auf die Verbesserung der chirurgischen Technik mit minimal-invasivem Vorgehen ohne große Tumormanipulation, verbesserter präoperativer Diagnostik, Verbesserungen des hämodynamischen Monitorings und der Narkoseführung mit rasch wirksamen vasoaktiven Substanzen zurückzuführen ist und die präoperative Blutdruckeinstellung hierbei eine untergeordnete Rolle spielt [26]. Aufgrund der aktuellen Datenlage ist damit für die Patienten ein individualisiertes Vorgehen sinnvoll.
Wahrscheinlich ist die wichtigste Maßnahme, dass der Patient/die Patientin an einem großen spezialisierten Zentrum operiert wird, in dem alle beteiligten Abteilungen (Endokrinologie, Chirurgie und Anästhesie) mit den Besonderheiten dieses hormonaktiven Tumors vertraut sind. Ziel sollte aber auch sein, dass prospektiv Daten zum perioperativen Management gesammelt werden. In Expertenzentren erscheint es uns durchaus plausibel, auf eine α‑Blockade zu verzichten. An unserem Zentrum haben wir im Sommer 2022 nach intensiver interdisziplinärer Diskussion und Konsensusfindung diesen Weg eingeschlagen und behandeln präoperativ nur noch im Ausnahmefall mit α‑Blockade. Allerdings werden alle Patienten aufgeklärt, dass wir damit bewusst von internationalen Empfehlungen abweichen, und alle Fälle werden im ENSAT(European Network for the Study of Adrenal Tumours)-Register prospektiv erfasst, um eine Reevaluierung nach 50 Operationen zu ermöglichen. Zentren, die keine solchen Strukturen vorweisen können, sind wahrscheinlich besser beraten, vorerst weiterhin die α‑Blockade durchzuführen oder die Patienten in ein Zentrum mit entsprechender Expertise zu überweisen. Dies gilt besonders für Patienten mit großen, stark hormonproduzierenden Tumoren und schwer einstellbarem Bluthochdruck sowie für Patienten mit malignem Phäochromozytom.

Die Wahl der Operationstechnik ist von der Expertise des Operateurs abhängig

Insgesamt sind Adrenalektomien seltene operative Eingriffe [27]. Es besteht laut Leitlinie der Konsens, dass die meisten Nebennierentumoren minimal-invasiv operiert werden sollten [28]. Die früher postulierte Grenzgröße der minimal-invasiven Chirurgie von 6–10 cm ist bei entsprechender Expertise vernachlässigbar. Wichtiger Aspekt ist hierbei, dass der Tumor ohne Kapselruptur in situ unabhängig von der Tumorgröße sicher zu entfernen ist [29]. Grundsätzlich besteht bei den minimal-invasiven Verfahren die Möglichkeit der transabdominellen und der retroperitoneoskopischen Adrenalektomie. Beide Verfahren können grundsätzlich auch roboterassistiert durchgeführt werden.
Das laparoskopische und retroperitoneoskopische Verfahren sind als gleichwertig anzusehen
Aus einer systematischen Übersichtsarbeit von 2016 geht hervor, dass die retroperitoneoskopische Adrenalektomie in Bezug auf die Operationszeit, postoperative Schmerzen und Rekonvaleszenz Vorteile bietet [30]. Eine Cochrane-Metaanalyse aus 5 Studien mit 244 Patientinnen und Patienten von 2018 konnte dies insgesamt nicht bestätigen [31]. Eine neuere vergleichende Metaanalyse zu diesem Thema mit 597 Patientinnen und Patienten in 6 Studien zeigte in Bezug auf die Komplikationsrate ebenfalls keinen Unterschied zwischen beiden Verfahren. Die retroperitoneoskopische Adrenalektomie war jedoch in dieser Arbeit mit einer kürzeren Operationszeit und geringeren Krankenhausverweildauer vergesellschaftet. Allerdings waren die Patientenkollektive nicht in allen Aspekten vergleichbar, da die Patientenkohorte, die retroperitoneoskopisch operiert wurde, insgesamt Patienten mit einem niedrigeren BMI und einer kleineren Tumorgröße umfasste [32]. Zusammenfassend sind auch auf Basis neuerer Daten das laparoskopische und retroperitoneoskopische Verfahren als gleichwertig anzusehen.
Im Vergleich zwischen roboterassistierter und konventionell-laparoskopischer Adrenalektomie ergab sich in einer Metaanalyse aus 4 Studien mit 386 Patientinnen und Patienten ein Vorteil für die roboterassistierte Adrenalektomie in Bezug auf hämodynamische Instabilität intraoperativ, den intraoperativen Blutverlust sowie die Krankenhausverweildauer [33]. Diese Vorteile werden in weiteren Metaanalysen bestätigt [34, 35]. Interessanterweise scheint das roboterassistierte Verfahren insgesamt oder zumindest beim transabdominellen Vorgehen sogar zu einer Verkürzung der Operationszeit zu führen [35].
Die Wahl des minimal-invasiven Verfahrens hängt zusammenfassend nach wie vor von der Expertise und Erfahrung des Operateurs/der Operateurin ab und sollte in erster Linie daran angepasst werden. Vergleichbar mit der Entwicklung in anderen Bereichen der Viszeralchirurgie zeichnet sich eine zunehmende Bedeutung der roboterassistierten Adrenalektomie ab.

Rolle der parenchymerhaltenden Nebennierenresektion bei bilateralen Phäochromozytomen

Bei bilateralen Phäochromozytomen hat eine parenchymerhaltende Nebennierenresektion den Vorteil, dass hierbei idealerweise die Funktion der Nebennierenrinde erhalten bleibt. Hierzu muss mindestens ein Drittel des Nebennierenparenchyms einer Seite erhalten bleiben [36]. Dies war in einer Patientenkohorte von 66 Patientinnen und Patienten mit hereditärem Phäochromozytom nach bilateraler Resektion in 90 % der Fälle möglich [37] und deckt sich damit weitgehend mit den Ergebnissen einer größeren Registerstudie, in der der Funktionserhalt nach intendiertem Erhalt der Nebennierenrinde im Rahmen bilateraler Entfernungen von Phäochromozytomen über 70 % beschrieben wurde [38]. Der Vorteil des Funktionserhaltes muss jedoch grundsätzlich mit dem Risiko eines Tumorrezidivs abgewogen werden. Dieses ist in einer Registerstudie für einen medianen Zeitraum von 8 Jahren (4–13 Jahre) mit insgesamt 13 % angeben. Das Gesamtüberleben in dieser Studie ist dabei unabhängig von phäochromozytombedingten Komorbiditäten. Nur 5 % der 63 Verstorbenen in der Kohorte von insgesamt 625 Patientinnen und Patienten starben an den Folgen eines metastasierenden Phäochromozytoms. Im Gegensatz dazu entwickelte ein Drittel der Patienten Addison-Krisen oder ein iatrogenes Cushing-Syndrom [38].
Eine Metaanalyse aus 25 Studien mit insgesamt 1444 Patientinnen und Patienten kommt zu einem ähnlichen Ergebnis: Nach Erhalt der Nebennierenrinde im Rahmen einer bilateralen Entfernung von Phäochromozytomen besteht zwar prinzipiell ein erhöhtes Rezidivrisiko, jedoch ist das Risiko einer Metastasierung und die Gesamtsterblichkeit im Vergleich zur vollständigen bilateralen Adrenalektomie vergleichbar. Dagegen überwiegt der Vorteil eines Funktionserhaltes bei Belassen der Nebennierenrinde deutlich [39]. Eine aktuelle internationale Leitlinie zu Patientinnen und Patienten mit SDH-B-Mutation rät in dieser Patientengruppe allerdings dringend von einer organerhaltenden Operation ab, da hier das Malignitätsrisiko mit teilweise über 50 % doch beträchtlich ist. Sollte eine bilaterale Adrenalektomie durchgeführt werden, muss bereits perioperativ Hydrokortison verabreicht werden [1].

Die Nachsorge nach Operation eines Phäochromozytoms ist individuell unterschiedlich

Für die Nachsorge von Phäochromozytomen wurde 2016 eine eigene Leitlinie verfasst [40]. Dort wird empfohlen, dass Patientinnen und Patienten ohne genetische Belastung für 10 Jahre einmal jährlich nachgesorgt werden sollten. Beim Nachweis einer Mutation oder anderer Risikofaktoren wie einem großen Tumor oder sehr jungem Patientenalter wird eine lebenslange Nachsorge empfohlen. Die erste postoperative Kontrolle findet nach etwa 2 bis 6 Wochen nach der Operation statt. Hierbei wird nachgewiesen, dass die präoperativ erhöhten Metanephrine nun normalisiert sind, was nochmals die komplette Resektion bestätigt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte dann jedem Patienten eine humangenetische Diagnostik angeboten werden, da diese – wie oben mehrfach aufgezeigt – Einfluss auf das Management hat. Je nach Mutation fokussiert die Nachsorge dann auch auf andere Erkrankungen (z. B. RET-Mutation: medulläres Schilddrüsenkarzinom und primärer Hyperparathyreoidismus; SDHx-Mutationen: hormoninaktive Paragangliome auch im Kopf-Hals-Bereich).
Um eine möglichst optimale Patientenversorgung zu gewährleisten, ist es wichtig, dass alle Patienten nach Adrenalektomie in einem interdisziplinären endokrinen Tumorboard vorgestellt werden und eine sichere Anbindung an den nachbehandelnden Endokrinologen erfolgt. Auf die Therapie des metastasierten Phäochromozytoms/Paraganglioms wird aus Platzgründen hier nicht eingegangen, sondern auf aktuelle Publikationen verwiesen [15, 16].

Fazit für die Praxis

  • Die Diagnostik beim Phäochromozytomen umfasst im ersten Schritt den biochemischen Nachweis der freien Plasmametanephrine oder alternativ fraktionierter Metanephrine im 24-h-Sammelurin, im zweiten Schritt ein Schnittbildverfahren (Computer- oder Magnetresonanztomographie) zur Lokalisationsdiagnostik. Zur Detektion von Metastasierung sollte präoperativ eine funktionelle Bildgebung erfolgen. Eine genetische Testung sollte im Verlauf der Behandlung angeboten werden.
  • Die präoperative α‑Blockade wird zunehmen kontrovers diskutiert und sollte patientenindividuell erfolgen.
  • Transabdominelle und retroperitoneoskopische laparoskopische Verfahren zur Entfernung des Nebennierentumors sind als gleichwertig anzusehen.
  • Patienten ohne genetische Belastung sollten für 10 Jahre einmal jährlich nachgesorgt werden. Beim Nachweis einer Mutation oder anderer Risikofaktoren wird eine lebenslange Nachsorge empfohlen.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

N. Schlegel, M. Meir, J. Reibetanz, C. Markus, A. Wiegering und M. Fassnacht geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Für diesen Beitrag wurden von den Autor/-innen keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien.
Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.
Die in diesem Artikel enthaltenen Bilder und sonstiges Drittmaterial unterliegen ebenfalls der genannten Creative Commons Lizenz, sofern sich aus der Abbildungslegende nichts anderes ergibt. Sofern das betreffende Material nicht unter der genannten Creative Commons Lizenz steht und die betreffende Handlung nicht nach gesetzlichen Vorschriften erlaubt ist, ist für die oben aufgeführten Weiterverwendungen des Materials die Einwilligung des jeweiligen Rechteinhabers einzuholen.
Weitere Details zur Lizenz entnehmen Sie bitte der Lizenzinformation auf http://​creativecommons.​org/​licenses/​by/​4.​0/​deed.​de.

Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.

Unsere Produktempfehlungen

Die Chirurgie

Print-Titel

Das Abo mit mehr Tiefe

Mit der Zeitschrift Die Chirurgie erhalten Sie zusätzlich Online-Zugriff auf weitere 43 chirurgische Fachzeitschriften, CME-Fortbildungen, Webinare, Vorbereitungskursen zur Facharztprüfung und die digitale Enzyklopädie e.Medpedia.

Bis 30. April 2024 bestellen und im ersten Jahr nur 199 € zahlen!

e.Med Interdisziplinär

Kombi-Abonnement

Für Ihren Erfolg in Klinik und Praxis - Die beste Hilfe in Ihrem Arbeitsalltag

Mit e.Med Interdisziplinär erhalten Sie Zugang zu allen CME-Fortbildungen und Fachzeitschriften auf SpringerMedizin.de.

e.Dent – Das Online-Abo der Zahnmedizin

Online-Abonnement

Mit e.Dent erhalten Sie Zugang zu allen zahnmedizinischen Fortbildungen und unseren zahnmedizinischen und ausgesuchten medizinischen Zeitschriften.

Literatur
1.
2.
Zurück zum Zitat Mete O et al (2022) Overview of the 2022 WHO classification of paragangliomas and pheochromocytomas. Endocr Pathol 33(1):90–114CrossRefPubMed Mete O et al (2022) Overview of the 2022 WHO classification of paragangliomas and pheochromocytomas. Endocr Pathol 33(1):90–114CrossRefPubMed
3.
Zurück zum Zitat Lenders JW et al (2014) Pheochromocytoma and paraganglioma: an endocrine society clinical practice guideline. J Clin Endocrinol Metab 99(6):1915–1942CrossRefPubMed Lenders JW et al (2014) Pheochromocytoma and paraganglioma: an endocrine society clinical practice guideline. J Clin Endocrinol Metab 99(6):1915–1942CrossRefPubMed
4.
Zurück zum Zitat Fassnacht M et al (2023) European society of endocrinology clinical practice guidelines on the management of adrenal incidentalomas, in collaboration with the European network for the study of adrenal tumors. Eur J Endocrinol 189(1):G1–G42CrossRefPubMed Fassnacht M et al (2023) European society of endocrinology clinical practice guidelines on the management of adrenal incidentalomas, in collaboration with the European network for the study of adrenal tumors. Eur J Endocrinol 189(1):G1–G42CrossRefPubMed
5.
6.
Zurück zum Zitat Pierre C et al (2019) COPPS, a composite score integrating pathological features, PS100 and SDHB losses, predicts the risk of metastasis and progression-free survival in pheochromocytomas/paragangliomas. Virchows Arch 474(6):721–734CrossRefPubMed Pierre C et al (2019) COPPS, a composite score integrating pathological features, PS100 and SDHB losses, predicts the risk of metastasis and progression-free survival in pheochromocytomas/paragangliomas. Virchows Arch 474(6):721–734CrossRefPubMed
7.
Zurück zum Zitat Thompson LD (2002) Pheochromocytoma of the adrenal gland scaled score (PASS) to separate benign from malignant neoplasms: a clinicopathologic and immunophenotypic study of 100 cases. Am J Surg Pathol 26(5):551–566CrossRefPubMed Thompson LD (2002) Pheochromocytoma of the adrenal gland scaled score (PASS) to separate benign from malignant neoplasms: a clinicopathologic and immunophenotypic study of 100 cases. Am J Surg Pathol 26(5):551–566CrossRefPubMed
8.
Zurück zum Zitat Kimura N et al (2014) Pathological grading for predicting metastasis in phaeochromocytoma and paraganglioma. Endocr Relat Cancer 21(3):405–414CrossRefPubMed Kimura N et al (2014) Pathological grading for predicting metastasis in phaeochromocytoma and paraganglioma. Endocr Relat Cancer 21(3):405–414CrossRefPubMed
9.
Zurück zum Zitat Naranjo J, Dodd S, Martin YN (2017) Perioperative management of pheochromocytoma. J Cardiothorac Vasc Anesth 31(4):1427–1439CrossRefPubMed Naranjo J, Dodd S, Martin YN (2017) Perioperative management of pheochromocytoma. J Cardiothorac Vasc Anesth 31(4):1427–1439CrossRefPubMed
10.
Zurück zum Zitat S YH, Falhammar H (2020) Cardiovascular manifestations and complications of pheochromocytomas and paragangliomas. J Clin Med (9(8)) S YH, Falhammar H (2020) Cardiovascular manifestations and complications of pheochromocytomas and paragangliomas. J Clin Med (9(8))
11.
Zurück zum Zitat Eisenhofer G, Pamporaki C, Lenders JWM (2023) Biochemical assessment of pheochromocytoma and paraganglioma. Endocr Rev 44(5):862–909CrossRefPubMed Eisenhofer G, Pamporaki C, Lenders JWM (2023) Biochemical assessment of pheochromocytoma and paraganglioma. Endocr Rev 44(5):862–909CrossRefPubMed
12.
Zurück zum Zitat Remde H et al (2022) Improved diagnostic accuracy of clonidine suppression testing using an age-related cutoff for plasma normetanephrine. Hypertension 79(6):1257–1264CrossRefPubMed Remde H et al (2022) Improved diagnostic accuracy of clonidine suppression testing using an age-related cutoff for plasma normetanephrine. Hypertension 79(6):1257–1264CrossRefPubMed
13.
Zurück zum Zitat Castinetti F et al (2015) 15 years of paraganglioma: imaging and imaging-based treatment of pheochromocytoma and paraganglioma. Endocr Relat Cancer 22(4):T135–T145CrossRefPubMed Castinetti F et al (2015) 15 years of paraganglioma: imaging and imaging-based treatment of pheochromocytoma and paraganglioma. Endocr Relat Cancer 22(4):T135–T145CrossRefPubMed
14.
Zurück zum Zitat Janssen I et al (2015) Superiority of [68ga]-DOTATATE PET/CT to other functional imaging modalities in the localization of SDHB-associated metastatic pheochromocytoma and paraganglioma. Clin Cancer Res 21(17):3888–3895CrossRefPubMedPubMedCentral Janssen I et al (2015) Superiority of [68ga]-DOTATATE PET/CT to other functional imaging modalities in the localization of SDHB-associated metastatic pheochromocytoma and paraganglioma. Clin Cancer Res 21(17):3888–3895CrossRefPubMedPubMedCentral
15.
Zurück zum Zitat Fassnacht M et al (2020) Adrenocortical carcinomas and malignant phaeochromocytomas: ESMO-EURACAN clinical practice guidelines for diagnosis, treatment and follow-up. Ann Oncol 31(11):1476–1490CrossRefPubMed Fassnacht M et al (2020) Adrenocortical carcinomas and malignant phaeochromocytomas: ESMO-EURACAN clinical practice guidelines for diagnosis, treatment and follow-up. Ann Oncol 31(11):1476–1490CrossRefPubMed
16.
Zurück zum Zitat Nolting S et al (2022) Personalized management of pheochromocytoma and paraganglioma. Endocr Rev 43(2):199–239CrossRefPubMed Nolting S et al (2022) Personalized management of pheochromocytoma and paraganglioma. Endocr Rev 43(2):199–239CrossRefPubMed
17.
Zurück zum Zitat Zhu CY et al (2022) Comparison of preoperative alpha-blockade for resection of paraganglioma and pheochromocytoma. Endocr Pract 28(9):889–896CrossRefPubMed Zhu CY et al (2022) Comparison of preoperative alpha-blockade for resection of paraganglioma and pheochromocytoma. Endocr Pract 28(9):889–896CrossRefPubMed
18.
Zurück zum Zitat Buitenwerf E et al (2020) Efficacy of alpha-blockers on hemodynamic control during pheochromocytoma resection: a randomized controlled trial. J Clin Endocrinol Metab 105(7):2381–2391CrossRefPubMed Buitenwerf E et al (2020) Efficacy of alpha-blockers on hemodynamic control during pheochromocytoma resection: a randomized controlled trial. J Clin Endocrinol Metab 105(7):2381–2391CrossRefPubMed
19.
Zurück zum Zitat Zawadzka K et al (2021) Selective vs non-selective alpha-blockade prior to adrenalectomy for pheochromocytoma: systematic review and meta-analysis. Eur J Endocrinol 184(6):751–760CrossRefPubMed Zawadzka K et al (2021) Selective vs non-selective alpha-blockade prior to adrenalectomy for pheochromocytoma: systematic review and meta-analysis. Eur J Endocrinol 184(6):751–760CrossRefPubMed
20.
Zurück zum Zitat Jaiswal SK et al (2021) Preoperative amlodipine is efficacious in preventing Intraoperative HDI in pheochromocytoma: pilot RCT. J Clin Endocrinol Metab 106(8):e2907–e2918CrossRefPubMed Jaiswal SK et al (2021) Preoperative amlodipine is efficacious in preventing Intraoperative HDI in pheochromocytoma: pilot RCT. J Clin Endocrinol Metab 106(8):e2907–e2918CrossRefPubMed
21.
Zurück zum Zitat Van Den Heede K et al (2022) To block, or not to block … is it still the question? Effectiveness of alpha- and beta-blockade in phaeochromocytoma surgery: an institutional analysis. Ann R Coll Surg Engl 104(2):138–143CrossRefPubMed Van Den Heede K et al (2022) To block, or not to block … is it still the question? Effectiveness of alpha- and beta-blockade in phaeochromocytoma surgery: an institutional analysis. Ann R Coll Surg Engl 104(2):138–143CrossRefPubMed
22.
Zurück zum Zitat Tariel F et al (2022) Adrenalectomy for pheochromocytoma: complications and predictive factors of Intraoperative hemodynamic instability. Am Surg (31348221135774) Tariel F et al (2022) Adrenalectomy for pheochromocytoma: complications and predictive factors of Intraoperative hemodynamic instability. Am Surg (31348221135774)
23.
Zurück zum Zitat Groeben H et al (2017) Perioperative alpha-receptor blockade in phaeochromocytoma surgery: an observational case series. Br J Anaesth 118(2):182–189CrossRefPubMed Groeben H et al (2017) Perioperative alpha-receptor blockade in phaeochromocytoma surgery: an observational case series. Br J Anaesth 118(2):182–189CrossRefPubMed
24.
Zurück zum Zitat Groeben H et al (2020) International multicentre review of perioperative management and outcome for catecholamine-producing tumours. Br J Surg 107(2):e170–e178CrossRefPubMed Groeben H et al (2020) International multicentre review of perioperative management and outcome for catecholamine-producing tumours. Br J Surg 107(2):e170–e178CrossRefPubMed
25.
Zurück zum Zitat Wang J et al (2023) Preoperative alpha-blockade versus no blockade for pheochromocytoma-paraganglioma patients undergoing surgery: a systematic review and updated meta-analysis. Int J Surg 109(5):1470–1480CrossRefPubMedPubMedCentral Wang J et al (2023) Preoperative alpha-blockade versus no blockade for pheochromocytoma-paraganglioma patients undergoing surgery: a systematic review and updated meta-analysis. Int J Surg 109(5):1470–1480CrossRefPubMedPubMedCentral
26.
Zurück zum Zitat Schimmack S et al (2020) meta-analysis of alpha-blockade versus no blockade before adrenalectomy for phaeochromocytoma. Br J Surg 107(2):e102–e108CrossRefPubMed Schimmack S et al (2020) meta-analysis of alpha-blockade versus no blockade before adrenalectomy for phaeochromocytoma. Br J Surg 107(2):e102–e108CrossRefPubMed
27.
Zurück zum Zitat Uttinger KL et al (2023) Volume-outcome relationship in adrenal surgery from 2009–2017 in Germany—a retrospective study. Eur J Endocrinol (188(1)) Uttinger KL et al (2023) Volume-outcome relationship in adrenal surgery from 2009–2017 in Germany—a retrospective study. Eur J Endocrinol (188(1))
28.
Zurück zum Zitat Lorenz K et al (2019) Surgical therapy of adrenal tumors: guidelines from the German association of endocrine surgeons (CAEK). Langenbecks Arch Surg 404(4):385–401ADSCrossRefPubMed Lorenz K et al (2019) Surgical therapy of adrenal tumors: guidelines from the German association of endocrine surgeons (CAEK). Langenbecks Arch Surg 404(4):385–401ADSCrossRefPubMed
29.
Zurück zum Zitat Tischler AS (2008) Pheochromocytoma and extra-adrenal paraganglioma: updates. Arch Pathol Lab Med 132(8):1272–1284CrossRefPubMed Tischler AS (2008) Pheochromocytoma and extra-adrenal paraganglioma: updates. Arch Pathol Lab Med 132(8):1272–1284CrossRefPubMed
30.
Zurück zum Zitat Conzo G et al (2016) Minimally invasive approach for adrenal lesions: systematic review of laparoscopic versus retroperitoneoscopic adrenalectomy and assessment of risk factors for complications. Int J Surg 28(Suppl 1):S118–S123CrossRefPubMed Conzo G et al (2016) Minimally invasive approach for adrenal lesions: systematic review of laparoscopic versus retroperitoneoscopic adrenalectomy and assessment of risk factors for complications. Int J Surg 28(Suppl 1):S118–S123CrossRefPubMed
31.
Zurück zum Zitat Arezzo A et al (2018) Transperitoneal versus retroperitoneal laparoscopic adrenalectomy for adrenal tumours in adults. Cochrane Database Syst Rev 12(12):Cd11668PubMed Arezzo A et al (2018) Transperitoneal versus retroperitoneal laparoscopic adrenalectomy for adrenal tumours in adults. Cochrane Database Syst Rev 12(12):Cd11668PubMed
32.
Zurück zum Zitat Zhang M et al (2023) Retroperitoneal laparoscopic adrenalectomy versus transperitoneal laparoscopic adrenalectomy for pheochromocytoma: a systematic review and meta-analysis. Wideochir Inne Tech Maloinwazyjne 18(1):11–19PubMed Zhang M et al (2023) Retroperitoneal laparoscopic adrenalectomy versus transperitoneal laparoscopic adrenalectomy for pheochromocytoma: a systematic review and meta-analysis. Wideochir Inne Tech Maloinwazyjne 18(1):11–19PubMed
33.
Zurück zum Zitat Xia Z et al (2021) Comparison of perioperative outcomes of robotic-assisted vs laparoscopic adrenalectomy for pheochromocytoma: a meta-analysis. Front Oncol 11:724287CrossRefPubMedPubMedCentral Xia Z et al (2021) Comparison of perioperative outcomes of robotic-assisted vs laparoscopic adrenalectomy for pheochromocytoma: a meta-analysis. Front Oncol 11:724287CrossRefPubMedPubMedCentral
34.
Zurück zum Zitat Brandao LF et al (2014) Robotic versus laparoscopic adrenalectomy: a systematic review and meta-analysis. Eur Urol 65(6):1154–1161CrossRefPubMed Brandao LF et al (2014) Robotic versus laparoscopic adrenalectomy: a systematic review and meta-analysis. Eur Urol 65(6):1154–1161CrossRefPubMed
35.
Zurück zum Zitat Gan L et al (2022) Comparison of the effectiveness and safety of robotic-assisted and laparoscopic in adrenalectomy: a systematic review and meta-analysis. Int J Surg 105:106853CrossRefPubMed Gan L et al (2022) Comparison of the effectiveness and safety of robotic-assisted and laparoscopic in adrenalectomy: a systematic review and meta-analysis. Int J Surg 105:106853CrossRefPubMed
36.
Zurück zum Zitat Walz MK (2009) Adrenalectomy for preservation of adrenocortical function. Indication and results. Chirurg 80(2):99–104CrossRefPubMed Walz MK (2009) Adrenalectomy for preservation of adrenocortical function. Indication and results. Chirurg 80(2):99–104CrossRefPubMed
37.
Zurück zum Zitat Alesina PF et al (2012) Minimally invasive cortical-sparing surgery for bilateral pheochromocytomas. Langenbecks Arch Surg 397(2):233–238CrossRefPubMed Alesina PF et al (2012) Minimally invasive cortical-sparing surgery for bilateral pheochromocytomas. Langenbecks Arch Surg 397(2):233–238CrossRefPubMed
38.
Zurück zum Zitat Neumann HPH, Young WF Jr., Eng C (2019) Pheochromocytoma and paraganglioma. N Engl J Med 381(6):552–565CrossRefPubMed Neumann HPH, Young WF Jr., Eng C (2019) Pheochromocytoma and paraganglioma. N Engl J Med 381(6):552–565CrossRefPubMed
39.
Zurück zum Zitat Zawadzka K et al (2023) Total versus partial adrenalectomy in bilateral pheochromocytoma—a systematic review and meta-analysis. Front Endocrinol (Lausanne) 14:1127676CrossRefPubMedPubMedCentral Zawadzka K et al (2023) Total versus partial adrenalectomy in bilateral pheochromocytoma—a systematic review and meta-analysis. Front Endocrinol (Lausanne) 14:1127676CrossRefPubMedPubMedCentral
40.
Zurück zum Zitat Plouin PF et al (2016) European society of endocrinology clinical practice guideline for long-term follow-up of patients operated on for a phaeochromocytoma or a paraganglioma. Eur J Endocrinol 174(5):G1–G10CrossRefPubMed Plouin PF et al (2016) European society of endocrinology clinical practice guideline for long-term follow-up of patients operated on for a phaeochromocytoma or a paraganglioma. Eur J Endocrinol 174(5):G1–G10CrossRefPubMed
41.
Zurück zum Zitat Koopman K, Gaal J, de Krijger RR (2019) Pheochromocytomas and paragangliomas: new developments with regard to classification, genetics, and cell of origin. Cancers (Basel) (11(8)) Koopman K, Gaal J, de Krijger RR (2019) Pheochromocytomas and paragangliomas: new developments with regard to classification, genetics, and cell of origin. Cancers (Basel) (11(8))
42.
Zurück zum Zitat Falhammar H, Kjellman M, Calissendorff J (2018) Initial clinical presentation and spectrum of pheochromocytoma: a study of 94 cases from a single center. Endocr Connect 7(1):186–192CrossRefPubMed Falhammar H, Kjellman M, Calissendorff J (2018) Initial clinical presentation and spectrum of pheochromocytoma: a study of 94 cases from a single center. Endocr Connect 7(1):186–192CrossRefPubMed
43.
Zurück zum Zitat Pourian M, Mostafazadeh DB, Soltani A (2015) Does this patient have pheochromocytoma? A systematic review of clinical signs and symptoms. J Diabetes Metab Disord 15:11CrossRefPubMed Pourian M, Mostafazadeh DB, Soltani A (2015) Does this patient have pheochromocytoma? A systematic review of clinical signs and symptoms. J Diabetes Metab Disord 15:11CrossRefPubMed
44.
Zurück zum Zitat Alesina PF, Walz MK (2023) Hereditäres Phäochromozytom und Paragangliom. In: Bartsch D, Holzer K (Hrsg) Endokrine Chirurgie. Springer, Alesina PF, Walz MK (2023) Hereditäres Phäochromozytom und Paragangliom. In: Bartsch D, Holzer K (Hrsg) Endokrine Chirurgie. Springer,
Metadaten
Titel
Personalisierte Therapie des Phäochromozytoms
verfasst von
Prof. Dr. Nicolas Schlegel
Michael Meir
Joachim Reibetanz
Christian Markus
Armin Wiegering
Martin Fassnacht
Publikationsdatum
13.11.2023
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Chirurgie / Ausgabe 3/2024
Print ISSN: 2731-6971
Elektronische ISSN: 2731-698X
DOI
https://doi.org/10.1007/s00104-023-01988-6

Weitere Artikel der Ausgabe 3/2024

Die Chirurgie 3/2024 Zur Ausgabe

Vorsicht, erhöhte Blutungsgefahr nach PCI!

10.05.2024 Koronare Herzerkrankung Nachrichten

Nach PCI besteht ein erhöhtes Blutungsrisiko, wenn die Behandelten eine verminderte linksventrikuläre Ejektionsfraktion aufweisen. Das Risiko ist umso höher, je stärker die Pumpfunktion eingeschränkt ist.

Darf man die Behandlung eines Neonazis ablehnen?

08.05.2024 Gesellschaft Nachrichten

In einer Leseranfrage in der Zeitschrift Journal of the American Academy of Dermatology möchte ein anonymer Dermatologe bzw. eine anonyme Dermatologin wissen, ob er oder sie einen Patienten behandeln muss, der eine rassistische Tätowierung trägt.

Deutlich weniger Infektionen: Wundprotektoren schützen!

08.05.2024 Postoperative Wundinfektion Nachrichten

Der Einsatz von Wundprotektoren bei offenen Eingriffen am unteren Gastrointestinaltrakt schützt vor Infektionen im Op.-Gebiet – und dient darüber hinaus der besseren Sicht. Das bestätigt mit großer Robustheit eine randomisierte Studie im Fachblatt JAMA Surgery.

Chirurginnen und Chirurgen sind stark suizidgefährdet

07.05.2024 Suizid Nachrichten

Der belastende Arbeitsalltag wirkt sich negativ auf die psychische Gesundheit der Angehörigen ärztlicher Berufsgruppen aus. Chirurginnen und Chirurgen bilden da keine Ausnahme, im Gegenteil.

Update Chirurgie

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.

S3-Leitlinie „Diagnostik und Therapie des Karpaltunnelsyndroms“

Karpaltunnelsyndrom BDC Leitlinien Webinare
CME: 2 Punkte

Das Karpaltunnelsyndrom ist die häufigste Kompressionsneuropathie peripherer Nerven. Obwohl die Anamnese mit dem nächtlichen Einschlafen der Hand (Brachialgia parästhetica nocturna) sehr typisch ist, ist eine klinisch-neurologische Untersuchung und Elektroneurografie in manchen Fällen auch eine Neurosonografie erforderlich. Im Anfangsstadium sind konservative Maßnahmen (Handgelenksschiene, Ergotherapie) empfehlenswert. Bei nicht Ansprechen der konservativen Therapie oder Auftreten von neurologischen Ausfällen ist eine Dekompression des N. medianus am Karpaltunnel indiziert.

Prof. Dr. med. Gregor Antoniadis
Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V.

S2e-Leitlinie „Distale Radiusfraktur“

Radiusfraktur BDC Leitlinien Webinare
CME: 2 Punkte

Das Webinar beschäftigt sich mit Fragen und Antworten zu Diagnostik und Klassifikation sowie Möglichkeiten des Ausschlusses von Zusatzverletzungen. Die Referenten erläutern, welche Frakturen konservativ behandelt werden können und wie. Das Webinar beantwortet die Frage nach aktuellen operativen Therapiekonzepten: Welcher Zugang, welches Osteosynthesematerial? Auf was muss bei der Nachbehandlung der distalen Radiusfraktur geachtet werden?

PD Dr. med. Oliver Pieske
Dr. med. Benjamin Meyknecht
Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V.

S1-Leitlinie „Empfehlungen zur Therapie der akuten Appendizitis bei Erwachsenen“

Appendizitis BDC Leitlinien Webinare
CME: 2 Punkte

Inhalte des Webinars zur S1-Leitlinie „Empfehlungen zur Therapie der akuten Appendizitis bei Erwachsenen“ sind die Darstellung des Projektes und des Erstellungswegs zur S1-Leitlinie, die Erläuterung der klinischen Relevanz der Klassifikation EAES 2015, die wissenschaftliche Begründung der wichtigsten Empfehlungen und die Darstellung stadiengerechter Therapieoptionen.

Dr. med. Mihailo Andric
Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V.