Erschienen in:
14.02.2017 | Neisseria gonorrhoeae | Panorama
Präventionsstrategie?
Mit Mundspülung gegen Gonokokken im Rachenraum
verfasst von:
Thomas Müller
Erschienen in:
gynäkologie + geburtshilfe
|
Ausgabe 1/2017
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
_ Ein Problem bei Gonorrhö sind oft unbemerkte Racheninfektionen. In einer Studie wurde nun belegt, dass sich mit einer einfachen Mundspülung die Zahl der Gonokokken in Mund- und Rachenraum senken lässt [Chow E. et al. Sex Transm Infect 2016; online 20. Dezember]. Für die Untersuchung wurden zwei handelsübliche Mundspülungen mit einem Alkoholgehalt von 22 % verwendet. Nach einer In-vitro-Studie wurde geprüft, ob die Spülung auch bei Männern mit nachgewiesener Gonokokken-DNA im Rachen etwas taugt. Die Männer der „Verum-Gruppe“ sollten mit 20 ml Mundspülung für eine Minute gurgeln, die übrigen erhielten eine isotonische Salzlösung. Davor und danach wurden Rachenabstriche an der Fossa tonsillaris und dem hinteren Oropharynx für Kulturen genommen. Nach der antiseptischen Mundspülung waren nur noch 52 % der Männer kulturpositiv, aber 84 % derer mit Kochsalzlösung. Kulturnegativ waren also 48 bzw. 16 %. Die Mundspülung konnte die Gonokokkenpräsenz demnach deutlich reduzieren, es müsse aber intensiv gegurgelt werden. Die tägliche Anwendung sei daher möglicherweise als Präventionsmaßnahme geeignet, um das Übertragungsrisiko zu senken. …