Erschienen in:
01.07.2005 | Schwerpunkt: Zervixpathologie
Neue Konzepte für die operative Therapie des Zervixkarzinoms
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. M. Höckel
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 4/2005
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Zusammenfassung
Der abdominalen radikalen Hysterektomie (Wertheim-Operation) als derzeitigem Standard der operativen Therapie des Zervixkarzinoms liegen historische Vorstellungen über die Anatomie des weiblichen Beckens und die lokale Tumorausbreitung zugrunde. Die Wertheim-Operation führt — je nach individueller Radikalität des Eingriffs — zur Schädigung essenzieller, nicht tumorinvolvierter Strukturen, u. a. der autonomen Beckennerven. Trotz ihrer vermeintlichen Radikalität muss sie bei histopathologischem Nachweis von Risikofaktoren mit einer adjuvanten Strahlentherapie kombiniert werden, um eine akzeptable lokale Tumorkontrolle zu erzielen. Die totale mesometriale Resektion (TMMR) setzt aus der Entwicklungsbiologie abgeleitete Vorstellungen über die Beckenanatomie und die lokale Tumorausbreitung in ein Radikalitätsprinzip um, das bei völligem Verzicht auf eine adjuvante Strahlentherapie eine sehr hohe lokoregionäre Rezidivfreiheit bei minimaler behandlungsbedingter Morbidität erreicht.