Erschienen in:
01.08.2009 | Übersichten
Neuroethische Verantwortung in der nervenärztlichen Praxis
verfasst von:
Dr. H. Krug
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 8/2009
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Zusammenfassung
Aufgrund des Fortschritts in den Neurowissenschaften hat sich das Wissen über die Funktionsweise des menschlichen Gehirns während der vergangenen Jahre erheblich erweitert. Ebenso hat sich das Spektrum an diagnostischen wie interventionellen Möglichkeiten und damit auch der Manipulierbarkeit am menschlichen Gehirn vergrößert. Diese Veränderungen haben anthropologische und ethische Implikationen, die von verschiedensten Fachrichtungen diskutiert werden. In diesem Diskurs etablierte sich Neuroethik als eine eigene Disziplin. Ihr Gegenstand ist die ethische Reflexion von menschlichen Handlungen, die sensomotorische, kognitive oder psychische Funktionen des menschlichen Gehirns mittels Intervention an deren neuronalen Grundlagen erforschen und/oder verändern. Ihre Funktion ist die kritische Begleitung der gesellschaftlichen und politischen Folgen des wachsenden Wissens über die Funktionsweise des menschlichen Gehirns und dessen Anwendung am Menschen. In diesem Artikel werden zentrale Themen der Neuroethik auf ihre praktische Relevanz für klinisch tätige Ärztinnen und Ärzte in der nervenärztlichen Klinik bzw. Praxis untersucht.