Erschienen in:
01.03.2011 | Intensivmedizin
Nosokomiale Pneumonie
Prävention und Diagnostik
verfasst von:
Dr. T. Perl, M. Quintel
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
|
Ausgabe 3/2011
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Zusammenfassung
Eine Pneumonie, die nach mehr als 48-stündiger maschineller Beatmung entsteht, wird als ventilatorassoziierte Pneumonie (VAP) bezeichnet. Die VAP ist die häufigste nosokomiale Infektion in der Intensivmedizin und mit einer längeren Intensivstations-, Krankenhausverweildauer und einer erhöhten Letalität verbunden. Der zentrale Pathomechanismus für die Pneumonieentstehung ist weniger die maschinelle Beatmung als vielmehr der Keimeintritt in das Tracheobronchialsystem der Lungen über den Endotrachealtubus. Vermeidung der endotrachealen Intubation, Hygienemaßnahmen, Reduktion der oropharyngealen Keimlast und Vermeidung bzw. Reduktion der Mikroaspiration sind wesentliche Ansatzpunkte von Präventionsstrategien. Der therapeutische Erfolg bei der Behandlung einer VAP ist an eine frühzeitige Diagnose und Therapie gebunden. Der Verdacht auf eine Pneumonie wird nach klinischen und radiologischen Kriterien gestellt. Biomarker und mikrobiologische Befunde sind für die Verlaufsbeurteilung und Reevaluierung der Verdachtsdiagnose unentbehrlich.