Erschienen in:
01.06.2015 | Pro und Kontra
Operation bei intrazerebraler Blutung? Pro
verfasst von:
Prof. Dr. G. Marquardt, V. Seifert
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 6/2015
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Auszug
Durch eine intrazerebrale Blutung (ICB) kommt es zur primären direkten Zerstörung von Hirngewebe, die trotz aller operativen wie konservativen Maßnahmen irreversibel ist. Gleichzeitig aber wird funktionsfähiges Hirngewebe verlagert und komprimiert. Entscheidend für den Patienten sind daher nach initial überlebter ICB auch und v. a. sekundäre Veränderungen. Aufgrund der akuten intrakraniellen Volumenvermehrung kommt es zu einem Anstieg des intrakraniellen Drucks (ICP) und damit zu einer Abnahme des zerebralen Perfusionsdrucks (CPP) und Blutflusses (CBF), zudem zu einer Störung der Autoregulation und der Blut-Hirn-Schranke. Folgen sind periläsionelle Ödembildungen, ischämische Nekrosen und petechiale Einblutungen mit zunehmendem raumforderndem Effekt und weiterem Anstieg des ICP. Durch die operative Entfernung der ICB werden der ICP gesenkt sowie CPP und CBF verbessert, gleichzeitig werden zerebrale Herniationen beseitigt und die ödemfördernde Akkumulation von Peroxidasen und anderen toxischen Blutabbauprodukten vermindert. …