Erschienen in:
21.02.2024 | Operationen an den Nasennebenhöhlen | Leitthema
Lokale Lappenplastiken bei der Stirnhöhlendrainage Typ II und III nach Draf
verfasst von:
Prof. Dr. F. Sommer, Rainer K. Weber
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 4/2024
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die erweiterte endonasale endoskopische Stirnhöhlenchirurgie ist gekennzeichnet durch die Resektion von Knochen („bone resection“) jenseits von Lamellen vorderer Siebbeinzellen. Erweiterte Stirnhöhlenoperationen werden derzeit nach Draf als Typ IIa, Typ IIb, modifizierter Typ III (auch Typ IIc genannt) und Typ III klassifiziert. Diese Technik ist indiziert, wenn mittels vollständiger Entfernung der vorderen Siebbeinzellen das Operationsziel nicht erreicht werden kann. Zahlreiche Studien zeigen trotz Schaffung maximaler Öffnungen Restenosierungsraten zwischen 7 und 36 %. Freiliegender Knochen, der abhängig vom Umgebungsmilieu und anderen Faktoren eher langsam und mit deutlicher Krustenbildung und der Gefahr unkontrollierter Wundheilung epithelisiert, gilt als Ursache. Durch eine Abdeckung mit Schleimhaut kann das Risiko der Restenosierung deutlich reduziert werden.
Methoden/Ergebnisse
Aus einer Vielzahl von Lappentechniken für die Stirnhöhlendrainage nach Draf III werden einige Varianten vorgestellt werden, die auch auf dem Kongress der European Rhinologic Society 2023 in Sofia, Bulgarien, Teil der Präsentationen waren. Darunter sind Kombinationen aus freien Schleimhauttransplantaten, gestielten Schleimhautlappen und Kombinationen aus beiden Techniken. Zudem werden die Ergebnisse der aktuellen Studien dargestellt.
Schlussfolgerung
Die heute erzielbaren Ergebnisse und Öffnungsflächen sind im Vergleich zu den Anfängen der Draf-III-Operationen deutlich besser bzw. größer. Die Vielzahl bisher veröffentlichter Studien zeigt, dass die Ergebnisse nach Schleimhautabdeckung deutlich besser sind. Abhängig von vorherrschender Anatomie, Schleimhautbedingungen und Ausdehnung des operativen Eingriffs ist die am besten passende Technik zu wählen. Verschiedene Methoden sollten daher beherrscht werden. Die Verwendung einer Lappentechnik (frei, gestielt oder Kombinationen) sollte daher als Standard bei der Durchführung der erweiterten Stirnhöhlenchirurgie (Draf IIb, IIc, III bzw. „endonasal frontal sinus surgery“ 4–6, EFSS 4–6) definiert werden.