Erschienen in:
01.09.2004 | Zum Thema
Operative Korrektur genitaler Fehlbildungen
verfasst von:
Dr. S. Anthuber, C. Anthuber, H. Hepp
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 9/2004
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Zusammenfassung
Die operative Behandlung von genitalen Fehlbildungen bei Kindern und Jugendlichen gehört in erfahrene Hände. Die wichtigste Aufgabe der Diagnostik ist die Trennung von vermeintlichen und echten Fehlbildungen. Die Chance hierzu sollte schon beim neugeborenen Mädchen ohne größeren Aufwand genutzt werden. Meist reicht bereits die Inspektion, später können Vaginoskopie oder gynäkologische Spiegeluntersuchung erforderlich werden. Weiterführende Maßnahmen sind die Abdominalsonographie und die Kernspintomographie. Zu den vermeintlichen Fehlbildungen gehören die Synechie der kleinen Labien, die Pseudohymenalatresie, die Pseudoklitorishypertophie, die Labienhypertrophie und die Pseudotumoren des äußeren Genitales (z. B. das Harnröhrenkarunkel). Die wichtigste asymptomatische Anlagestörung von Vagina und Uterus ist das Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser-Syndrom (Uterus- und Vaginalaplasie). Zu den symptomatischen Verschlussfehlbildungen zählen die Hymenalatresie, das Vaginalseptum und die Doppelanlagen von Uterus und Vagina, bei denen gelegentlich nur eine Seite verschlossen ist. Letztere können zu einem Aufstau von Menstrualblut und damit zu einem Hemihämatokolpos, evtl. mit einer Hämatometra, führen. Der Zeitpunkt der operativen Korrektur richtet sich nach der Diagnose, der Symptomatik und der Dringlichkeit einer operativen Maßnahme.