Erschienen in:
01.04.2006 | Originalien
Optische Qualität der Hornhaut nach inzisionaler Astigmatismuskorrektur
verfasst von:
T. Böhm, C. Wirbelauer, D. T. Pham
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 4/2006
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Zusammenfassung
Hintergrund
Um den Einfluss von inzisionalen Astigmatismuskorrekturen auf die optische Qualität der Hornhaut zu überprüfen, wurden die einseitige und die paarige bogenförmige lamellierende Keratotomie (LKT vs. BLK) verglichen.
Patienten und Methoden
Es wurden 46 Patienten mit einem präoperativen Astigmatismus von über 1,5 dpt behandelt. Davon erhielten 30 Augen eine LKT im Rahmen einer Kataraktoperation und 20 eine paarig angelegte BLK zur reinen Astigmatismuskorrektur. Präoperativ und 4 Wochen postoperativ wurden die kornealen Topographien mittels Ray-Tracing-Analyse in der optischen 3-mm-Zone ausgewertet. Der potenzielle korneale Visus (PCVA) sowie die Verzerrung, die die Streuung der Punktwolke im optischen Zentrum darstellte, wurden als Parameter für die optische Qualität der Hornhaut ermittelt.
Ergebnisse
Der mittels Vektoranalyse berechnete chirurgisch induzierte Astigmatismus lag nach LKT im Mittel bei 2,6±1,5 dpt und nach BLK bei 3,5±1,4 dpt. Der PCVA verringerte sich in der LKT-Gruppe signifikant von 1,2±0,2 auf 1,0±0,3 (p=0,008), während er sich in der BLK-Gruppe (p=0,916) nicht veränderte. Die Werte für die Verzerrung stiegen bei der LKT-Gruppe von 6,6±0,9 µm auf 7,9±2,0 µm (p=0,007) an. In der BLK-Gruppe blieben die Werte (p=0,843) weitestgehend konstant.
Schlussfolgerungen
Es kam nach einseitiger lamellierender Keratotomie in der frühpostoperativen Phase zu einer Abnahme der optischen Abbildungsqualität der Hornhaut. Deshalb sollten bei der inzisionalen Astigmatismuskorrektur auch optische Qualitätswerte berücksichtigt werden.