Anamnese
Klinischer Befund
Diagnose
Therapie und Verlauf
Diskussion
Psoriasisform | Differenzialdiagnosen mit Unterscheidungsmerkmalen |
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Psoriasis vulgaris (nummularis) | Seborrhoisches Ekzem |
Erythematöse Plaques mit gelblich-fettiger Schuppung in talgdrüsenreichen Arealen (Kopfhaut, äußeres Ohr, zentrales Gesicht, oberer Stamm, Intertrigines) | |
Fehlen von Nagelveränderungen | |
Atopisches Ekzem | |
Unscharf begrenzte erythematöse Plaques und exkoriierte Papeln | |
Juckreiz meist stärker als bei der Psoriasis ausgeprägt | |
Aussparung der Windelregion, Assoziation mit Allergien und Asthma bronchiale | |
Nummuläres Ekzem | |
Relativ scharf begrenzte, runde erythematöse Plaques mit Schuppung oder feinen Fissuren zwischen 1 und 10 cm Durchmesser an Stamm und Extremitäten | |
Aussparung von Gesicht und Kopfhaut | |
Erythrokeratodermia symmetrica progressiva | |
Scharf begrenzte erythematöse hyperkeratotische Plaques an Streckseiten der Extremitäten | |
Psoriasis guttata (exanthematica) | Pityriasis rosea |
Akutes Auftreten multipler erythematöser Papeln und Plaques mit Collerette-Schuppung an Stamm und proximalen Extremitäten, häufig Beginn mit „Primärmedaillon“ | |
Meist Aussparung des Gesichts und der Intertrigines | |
Tinea corporis | |
Scharf begrenzte rundovale Erytheme oder Plaques mit randbetonter Schuppung oder pustulösem Randsaum und zentralem Auslöschphänomen | |
Erregernachweis kulturell | |
Pityriasis lichenoides chronica | |
Chronisch rezidivierender Verlauf mit Auftreten disseminierter erythematöser Papeln mit zentraler Deckelschuppe an Stamm und Extremitäten | |
Aussparung des Kopfes | |
Psoriasis inversa | Intertriginöse Kandidose |
Erytheme mit abstreifbaren weißen Belägen, im Randbereich papulopustulöse Satelliten | |
Erregernachweis mikroskopisch, kulturell | |
Irritative Windeldermatitis | |
Scharf begrenzte Rötungen und erythematöse Papeln mit Erosionen oder Mazeration an Gesäß, Genitale, Unterbauch und Oberschenkeln | |
Aussparung der Hautfalten | |
Erythrodermatische Psoriasis | Kutane T‑Zell-Lymphome |
Erythrodermie und Schuppung mit Lymphadenopathie | |
Diagnosesicherung histologisch, immunhistologisch | |
Morbus Leiner | |
Maximalvariante des seborrhoischen Säuglingsekzems mit Erythrodermie und fettig-lamellöser Schuppung | |
Diarrhö, Infektneigung und Gedeihstörungen | |
Kongenitale ichthyosiforme Erythrodermie | |
Erythrodermie mit heller feiner Schuppung („Kollodiumbaby“) | |
Gestörte Temperaturregulation mit Neigung zu Hyperthermie | |
Psoriasis palmoplantaris | Tinea manuum et pedum |
Palmoplantare Erytheme, Schuppen mit teilweise Bläschen oder Rhagaden | |
Erregernachweis kulturell | |
Psoriasis capitis | Seborrhoisches Säuglingsekzem |
Gelblich-fettige Schuppung an der Kopfhaut (frontoparietal) mit mildem Juckreiz, wobei die Stirn‑/Nackenhaargrenze nicht überschritten wird | |
Häufig Beginn im Gesicht mit erythematösen schuppenden Plaques | |
Tinea capitis (Mikrosporie) | |
Meist juckende Alopezieherde mit feinlamellärer Schuppung und Erythem | |
Erregernachweis mikroskopisch, kulturell | |
Pityriasis (Tinea) amiantacea | |
Festhaftende asbestartige Schuppung an Haaren und Kopfhaut | |
Atopisches Kopfhautekzem | |
Erytheme, Papulovesikel und Krusten („Milchschorf“) in der Regel ab dem 3. Lebensmonat |
Fazit für die Praxis
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Die Plaquepsoriasis bildet die häufigste Erscheinungsform der Psoriasis vulgaris im Kindes- und Jugendalter.
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Die Diagnose wird in der Regel klinisch gestellt. Seltene Psoriasisvarianten und das Auftreten psoriatischer Hautveränderungen an atypischen anatomischen Lokalisationen erfordern eine Probebiopsie.
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In den meisten Fällen sind lokaltherapeutische Maßnahmen für einen Therapieerfolg ausreichend.