Erschienen in:
13.07.2021 | Pankreatoduodenostomie | Leitthema
Papillentumoren: chirurgische Therapie
verfasst von:
Prof. Dr. med. Martin Schneider, Markus W. Büchler
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 9/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die chirurgische Therapie endoskopisch nicht sanierbarer Adenome und von Karzinomen der Papilla duodeni major (Vateri) und Ampulla hepatopancreatica erfordert eine differenzierte Indikationsstellung sowie eine an das Infiltrationsverhalten dieser Tumoren angepasste Operationstechnik.
Ziel der Arbeit
Basierend auf aktuellen wissenschaftlichen Daten und Entwicklungen sollen die Indikationen zur chirurgischen Resektion, chirurgische Strategien und Dissektionstechniken bei Papillentumoren dargestellt werden.
Material und Methoden
Die aktuelle Literatur zur Thematik wurde gesichtet, gemäß vorliegender Evidenz gewertet und darauf basierend zu Empfehlungen zusammengefasst.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Adenome und Karzinome der Ampullenregion können von intestinalen oder pankreatobiliären Epithelien ausgehen. Bei Ampullenkarzinomen ist die Unterscheidung dieser histopathologischen Subtypen von entscheidender therapeutischer und prognostischer Relevanz. Aufgrund ihrer Entartungstendenz stellen Adenome der Ampullenregion eine Indikation zur Resektion dar. Zur Verfügung stehende Verfahren sind die endoskopische Papillektomie, die chirurgische transduodenale Ampullektomie und die partielle Pankreatoduodenektomie. Die Auswahl des Verfahrens richtet sich nach intraduktaler Tumorausdehnung, Tumorgröße und Dysplasiegrad. Bei klinischem Verdacht auf das Vorliegen eines Ampullenkarzinoms besteht die Indikation zum primär chirurgischen Vorgehen mittels partieller Pankreatoduodenektomie mit systematischer Lymphadenektomie und Level-II-Dissektion des Mesopankreas. Die hinsichtlich onkologischem Gesamtüberleben wesentlichen Prognosefaktoren sind der Lymphknotenstatus und das Vorhandensein einer tumorösen Perineuralscheideninfiltration.