Skip to main content
Erschienen in: HNO 4/2014

01.04.2014 | Originalien

Penetrations-Aspirations-Skala nach Rosenbek

Validierung der deutschen Version für die endoskopische Dysphagiediagnostik

verfasst von: Dr. Dr. habil. C. Hey, P. Pluschinski, Y. Zaretsky, A. Almahameed, D. Hirth, B. Vaerst, J. Wagenblast, T. Stöver

Erschienen in: HNO | Ausgabe 4/2014

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Hintergrund

Die Penetrations-Aspirations-Skala wurde von Rosenbek et al. zur standardisierten Dokumentation des Kardinalmerkmals einer Schluckstörung entwickelt.

Ziel

Ziel der Arbeit ist die Erstellung und Validierung einer deutschen Version der Penetrations-Aspirations-Skala nach den Richtlinien für die Übersetzung fremdsprachlicher Messinstrumente.

Methodik

Eine Reliabilitäts- und Validitätsüberprüfung erfolgte anhand der Beurteilung von 80 randomisierten, endoskopisch evaluierten Schlucken, 10 je Schweregrad, durch 4 unabhängige Untersucher, 2 mit Dysphagieerfahrung über 3 Jahre, 2 unter 3 Jahre. Ein Rerating erfolgte nach 4 Wochen.

Ergebnisse

Es zeigte sich eine hochsignifikante Intrarater- (Kendall-Tau: τs > 0,643; Median: 0,773; ps < 0,001) und Interrater-Reliabilität (ICC-Koeffizienten der Einzelwerte von 0,799 für die 1. Sitzung und 0,728 für die 2. Sitzung; ps < 0,001). Die beiden Rater mit Dysphagieerfahrung unter 3 Jahren zeigten im Gegensatz zu den erfahreneren Ratern in 3 von 4 Ratings signifikante Unterschiede im Vergleich mit dem definierten Referenzstandard. Insgesamt konnte jedoch in der Vergleichsbetrachtung der Mediane der Einzelratings aller 4 Rater pro Film mit dem definierten Referenzstandard (1. Sitzung: τ = 0,894; 2. Sitzung: τ = 0,843; ps < 0,001) eine nahezu perfekte Übereinstimmung nachgewiesen werden.

Diskussion

Die vorgelegte deutsche Version der Penetrations-Aspirations-Skala nach Rosenbek et al. erwies sich als reliabel und valide. Trotz der Abhängigkeit vom Erfahrungsgrad der Untersucher ist sie damit als Graduierungsinstrument einer Schluckstörung auch im deutschsprachigen Raum geeignet und bildet einen wichtigen Beitrag zur evidenzbasierten Medizin in der Dysphagiediagnostik für den klinischen und wissenschaftlichen Gebrauch.
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Awounou A, Stanschus S (2009) Untersuchung des Schluckaktes mittels Videofluoroskopie. In: Seidel S, Stanschus S (Hrsg) Dysphagie – Diagnostik und Therapie. Ein Kompendium. Schulz-Kirchner, Idstein, S 63–113 Awounou A, Stanschus S (2009) Untersuchung des Schluckaktes mittels Videofluoroskopie. In: Seidel S, Stanschus S (Hrsg) Dysphagie – Diagnostik und Therapie. Ein Kompendium. Schulz-Kirchner, Idstein, S 63–113
2.
Zurück zum Zitat Colodny N (2002) Interjudge and intrajudge reliabilities in fiberoptic endoscopic evaluation of swallowing (FEES) using the penetration-aspiration scale: a replication study. Dysphagia 17:308–315PubMedCrossRef Colodny N (2002) Interjudge and intrajudge reliabilities in fiberoptic endoscopic evaluation of swallowing (FEES) using the penetration-aspiration scale: a replication study. Dysphagia 17:308–315PubMedCrossRef
3.
Zurück zum Zitat Daniels SK, Brailey K, Priestly DH et al (1998) Aspiration in patients with acute stroke. Arch Phys Med Rehabil 79:14–19PubMedCrossRef Daniels SK, Brailey K, Priestly DH et al (1998) Aspiration in patients with acute stroke. Arch Phys Med Rehabil 79:14–19PubMedCrossRef
4.
Zurück zum Zitat Hotzenköcherle S (2013) Dysphagie: Diagnostik und Therapie. Schweiz Z Ernährungsmed 2:6–11 Hotzenköcherle S (2013) Dysphagie: Diagnostik und Therapie. Schweiz Z Ernährungsmed 2:6–11
5.
Zurück zum Zitat Landis JR, Koch GG (1977) The measurement of observer agreement for categorical data. Biometrics 33:159–174PubMedCrossRef Landis JR, Koch GG (1977) The measurement of observer agreement for categorical data. Biometrics 33:159–174PubMedCrossRef
6.
Zurück zum Zitat Langmore S (2001) Endoscopic evaluation and treatment of swallowing disorders. Thieme, New York Langmore S (2001) Endoscopic evaluation and treatment of swallowing disorders. Thieme, New York
7.
Zurück zum Zitat Prosiegel M (2012) Neurogene Dysphagien. In: Diener H-C, Weimar C (Hrsg) Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Herausgegeben von der Kommission „Leitlinien“ der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Thieme, Stuttgart Prosiegel M (2012) Neurogene Dysphagien. In: Diener H-C, Weimar C (Hrsg) Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Herausgegeben von der Kommission „Leitlinien“ der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Thieme, Stuttgart
8.
Zurück zum Zitat Prosiegel M, Riecker A, Weinert M et al (2012) Dysphagiemanagement in der akuten Schlaganfallphase. Nervenarzt 83:1590–1599PubMedCrossRef Prosiegel M, Riecker A, Weinert M et al (2012) Dysphagiemanagement in der akuten Schlaganfallphase. Nervenarzt 83:1590–1599PubMedCrossRef
9.
Zurück zum Zitat Rosenbek JC, Robbins JA, Roecker EB et al (1996) A penetration-aspiration scale. Dysphagia 11:93–98PubMedCrossRef Rosenbek JC, Robbins JA, Roecker EB et al (1996) A penetration-aspiration scale. Dysphagia 11:93–98PubMedCrossRef
10.
Zurück zum Zitat Schmitt M, Eid M (2007) Richtlinien für die Übersetzung fremdsprachlicher Messinstrumente. Diagnostica 53:1–2CrossRef Schmitt M, Eid M (2007) Richtlinien für die Übersetzung fremdsprachlicher Messinstrumente. Diagnostica 53:1–2CrossRef
11.
Zurück zum Zitat Semenov YR et al (2012) The effect of pneumonia on short-term outcomes and cost of care after head and neck cancer surgery. Laryngoscope 122:1994–2004PubMedCrossRef Semenov YR et al (2012) The effect of pneumonia on short-term outcomes and cost of care after head and neck cancer surgery. Laryngoscope 122:1994–2004PubMedCrossRef
12.
Zurück zum Zitat Stanschus S, Büßelberg N (2005) Notwendigkeit und Möglichkeiten der Verlaufsdokumentation bei Rehabilitation pharyngealer Schluckstörungen bei Schlaganfall-Patienten. Aphasie Verwandte Geb 2:29–50 Stanschus S, Büßelberg N (2005) Notwendigkeit und Möglichkeiten der Verlaufsdokumentation bei Rehabilitation pharyngealer Schluckstörungen bei Schlaganfall-Patienten. Aphasie Verwandte Geb 2:29–50
13.
Zurück zum Zitat Stanschus S (2002) Videofluoroskopie in der Untersuchung von oropharyngealen Dysphagien: Zur Methode des sprachtherapeutischen Aufgabenteiles. In: Stanschus S (Hrsg) Methoden in der klinischen Dysphagiologie. Schulz-Kirchner, Idstein Stanschus S (2002) Videofluoroskopie in der Untersuchung von oropharyngealen Dysphagien: Zur Methode des sprachtherapeutischen Aufgabenteiles. In: Stanschus S (Hrsg) Methoden in der klinischen Dysphagiologie. Schulz-Kirchner, Idstein
Metadaten
Titel
Penetrations-Aspirations-Skala nach Rosenbek
Validierung der deutschen Version für die endoskopische Dysphagiediagnostik
verfasst von
Dr. Dr. habil. C. Hey
P. Pluschinski
Y. Zaretsky
A. Almahameed
D. Hirth
B. Vaerst
J. Wagenblast
T. Stöver
Publikationsdatum
01.04.2014
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
HNO / Ausgabe 4/2014
Print ISSN: 0017-6192
Elektronische ISSN: 1433-0458
DOI
https://doi.org/10.1007/s00106-013-2815-z

Weitere Artikel der Ausgabe 4/2014

HNO 4/2014 Zur Ausgabe

Repetitorium Facharztprüfung

Vorbereitung zur Facharztprüfung

CME Zertifizierte Fortbildung

Aerosinusitis

Akuter Schwindel: Wann lohnt sich eine MRT?

28.04.2024 Schwindel Nachrichten

Akuter Schwindel stellt oft eine diagnostische Herausforderung dar. Wie nützlich dabei eine MRT ist, hat eine Studie aus Finnland untersucht. Immerhin einer von sechs Patienten wurde mit akutem ischämischem Schlaganfall diagnostiziert.

Bei schweren Reaktionen auf Insektenstiche empfiehlt sich eine spezifische Immuntherapie

Insektenstiche sind bei Erwachsenen die häufigsten Auslöser einer Anaphylaxie. Einen wirksamen Schutz vor schweren anaphylaktischen Reaktionen bietet die allergenspezifische Immuntherapie. Jedoch kommt sie noch viel zu selten zum Einsatz.

HNO-Op. auch mit über 90?

16.04.2024 HNO-Chirurgie Nachrichten

Mit Blick auf das Risiko für Komplikationen nach elektiven Eingriffen im HNO-Bereich scheint das Alter der Patienten kein ausschlaggebender Faktor zu sein. Entscheidend ist offenbar, wie fit die Betroffenen tatsächlich sind.

Intrakapsuläre Tonsillektomie gewinnt an Boden

16.04.2024 Tonsillektomie Nachrichten

Gegenüber der vollständigen Entfernung der Gaumenmandeln hat die intrakapsuläre Tonsillektomie einige Vorteile, wie HNO-Fachleute aus den USA hervorheben. Sie haben die aktuelle Literatur zu dem Verfahren gesichtet.

Update HNO

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert – ganz bequem per eMail.