Erschienen in:
01.02.2012 | Einführung zum Thema
Perioperatives Management und Anästhesie bei Parkinson-Krankheit
Interdisziplinäre Herausforderung
verfasst von:
H. Fink
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
|
Ausgabe 2/2012
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Auszug
Die Parkinson-Krankheit ist, nach der Demenz vom Alzheimer-Typ, die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Die altersabhängige Prävalenz in Deutschland beträgt bei Patienten über 65 Jahren 1,8% [
1]. Die Erkrankung verläuft progredient; eine kausale Therapie existiert nicht. Bei einer kleinen Anzahl der Patienten besteht eine genetische Assoziation. Umweltfaktoren, Ernährung und vorangegangene Schädel-Hirn-Traumata (z. B. durch Boxsport) spielen keine oder nur eine geringe Rolle. Interessanterweise scheint Nikotin einen protektiven Einfluss auf die Erkrankung zu haben [
2]. Hochrechnungen gehen von einer weltweiten Verdoppelung der Patienten mit Parkinson-Krankheit bis 2030 aus. Obwohl dieser Zuwachs v. a. der steigenden Lebenserwartung in den asiatischen Ländern zugerechnet wird, wird auch in Deutschland die Zahl der erkrankten Patienten in den kommenden Jahren deutlich wachsen [
3]. Mit zunehmendem Alter, und damit verbunden, steigender Dauer und Schwere der Erkrankung erhöhen sich auch die Kosten pro Patient deutlich [
4]. Komorbiditäten wie Demenz („Parkinson’s disease dementia“) oder Depression sind bei M.-Parkinson-Patienten häufiger und verschlechtern die Prognose. Pro Jahr benötigen daher 7–28% der M.-Parkinson-Patienten einen stationären Krankenhausaufenthalt – ca. 50% häufiger als die Normalbevölkerung [
5]. Dabei ist der Krankenhausaufenthalt eines M.-Parkinson-Patienten länger und häufiger mit Komplikationen behaftet [
5]. …