Erschienen in:
10.01.2017 | Pflege | CME
Delir, Analgesie und Sedierung in der Intensivmedizin
Entwicklung eines protokollbasierten Managements
verfasst von:
A. Wolf, R. Mörgeli, A. Müller, B. Weiss, Prof. Dr. C. Spies
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 1/2017
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Zusammenfassung
Intensivmedizinische (ITS-)Behandlung hat langfristige Folgen, die in der Akutphase häufig noch nicht absehbar sind. Muskelschwäche, kognitive Schäden und psychische Erkrankungen nach einer ITS-Behandlung werden unter dem Begriff „post-intensive care syndrome“ (PICS) zusammengefasst. Analgesie-, Sedierungs- und Delirmanagementprotokolle sowie nichtmedikamentöse Präventions- und Therapieansätze reduzieren diese Komplikationen und verbessern langfristig das Überleben. Das Prinzip der „early goal-directed therapy“ bildet die Versorgungsbasis. Hierbei wird ein Behandlungsziel definiert, durch validierte Monitoringverfahren erfasst und die Therapie angepasst. Die Datenlage führte zu einem Paradigmenwechsel hin zum wachen, aufmerksamen und partizipativen Patienten. Individualisierte Analgesie- und (Nicht-)Sedierungskonzepte ermöglichen heute für die überwiegende Zahl der Patienten einen Richmond-Agitation-Sedation-Scale(RASS)-Zielwert von 0/−1. Ist eine Sedierung indiziert, soll eine Übersedierung, speziell die frühe tiefe Sedierung, vermieden werden.