Erschienen in:
01.11.2013 | Leitthema
Physiologie der Plazenta
verfasst von:
Prof. Dr. M. Cervar-Zivkovic, G. Desoye
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 11/2013
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Zusammenfassung
Die Plazenta ist ein komplexes Organ mit kurzer, begrenzter Lebenszeit. Zu ihren vielfältigen Aufgaben gehört nicht nur die Unterstützung und Steuerung der eigenen und der fetalen Entwicklung, sondern auch die Interaktion mit Mutter und Fetus Die Interaktion mit der Mutter ist vor allem in der ersten Schwangerschaftshälfte besonders ausgeprägt, in der plazentare Hormone den mütterlichen Metabolismus verändern und lokal wirksame Zytokine und Wachstumsfaktoren die immunologische Toleranz für den semiallogenen Feten einleiten. Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft gewinnen fetale Signale zunehmenden Einfluss auf plazentare Entwicklung und vermitteln auch die Adaptation der Plazenta an fetale Bedürfnisse. Die Spezialisierung der Plazenta im Laufe der Schwangerschaft dient vor allem der Optimierung der fetalen Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff. Eine Störung dieser Funktionen bzw. inadäquate Ausprägung ist oft mit Problemen verbunden, etwa mit fetaler Wachstumsrestriktion.