Erschienen in:
23.06.2022 | Hämatothorax | Facharzt-Training
58/m mit akuter zunehmender Dyspnoe nach vorangegangener Lobektomie
Vorbereitungskurs Anästhesiologische Intensivmedizin: Fall 14
verfasst von:
Dr. med. Marit Habicher
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Sonderheft 1/2022
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Auszug
Bei dem 58-jährigen Patienten Herrn S. wurde vor 2 Tagen aufgrund eines nichtkleinzelligen Bronchialkarzinoms eine Oberlappenresektion auf der linken Seite durchgeführt. Die perioperativ eingelegte Thoraxdrainage förderte am 1. postoperativen Tag 300 ml blutiges Sekret; am 2. postoperativen Tag zeigte sich keine Sekretion mehr. Die direkt postoperativ durchgeführte Röntgenaufnahme des Thorax zeigte eine regelrechte Entfaltung der linken Lunge mit korrekt einliegender Thoraxdrainage. Initial wurde der Patient postoperativ auf die Intermediate-Care-Station aufgenommen; bei kardiopulmonal stabilem Zustand erfolgte am 1. postoperativen Tag die Verlegung auf die chirurgische Normalstation. Am 2. postoperativen Tag klagte der Patient im Rahmen der Mobilisation über eine zunehmende Atemnot, welche zunächst auf die Anstrengung der physiotherapeutischen Arbeit zurückgeführt wurde. Bei fehlender Besserung der Dyspnoe in den nächsten Minuten wurde eine körperliche Untersuchung durchgeführt, die initiale Sauerstoffsättigung betrug 81 %, daraufhin erfolgte die Applikation von 6 l Sauerstoff, was zu einem Anstieg auf 91 % führte. Dennoch zeigte sich subjektiv beim Patienten keine Besserung der Symptomatik. Auskultatorisch zeigte sich ein leicht abgeschwächtes Atemgeräusch auf der linken Seite, die noch einliegende Thoraxdrainage förderte aktuell kein Sekret mehr. Der Patient wurde im Verlauf zunehmend tachykard und hypoton. Es erfolgte die notfallmäßige Verlegung auf die operative Intensivstation zur weiteren Therapie. …