Erschienen in:
01.02.2007 | Frauengesundheit in der Praxis
Posttraumatische Belastungsstörung nach Krebs – Krebs als Trauma?
verfasst von:
Prof. Dr. M. Neises
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 2/2007
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Zusammenfassung
Entsprechend des klinischen Eindrucks klagen viele Patientinnen und Patienten nach Krebserkrankung über Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTSD), die empirische Datenlage hierzu ist widersprüchlich und von zweifelhafter Validität. Betrachtet man Untersuchungen zur Prävalenz einer PTSD auch in anderen, gut definierten Populationen, erhält man brauchbare Informationen nur über ein strukturiertes oder semistrukturiertes Interview, wie es z. B. im SCID-DSM IV (Structured Clinical Interview) vorliegt. Darüber hinaus ist es zweifelhaft, ob die Definition einer PTSD und die des Traumas auf die spezifische Situation von Krebspatientinnen generell zutrifft. Um die spezifische Art eines Traumas und die damit verbundenen Erfahrungen beschreiben zu können, wird es nötig sein, Erhebungsinstrumente an die spezifische Situation von Krebspatientinnen anzupassen, zu evaluieren bzw. neue Modelle zum Verständnis der Krankheitsfolgen sowie psychometrische Messinstrumente zu entwickeln.