Erschienen in:
01.09.2010 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Prädiktoren für chronische Schmerzen nach Operationen
Was wissen wir wirklich?
verfasst von:
A. Schnabel, Prof. Dr. E. Pogatzki-Zahn
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 5/2010
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Zusammenfassung
Die Art des operativen Eingriffs scheint wesentlich zur Schmerzchronifizierung beizutragen. Besonders gefährdet sind in der Regel Patienten, die sich einer Thorakotomie, Brust- oder Leistenhernienoperation unterziehen müssen. Bekannt ist ebenfalls die hohe Rate von Phantomschmerzen nach Amputationen. In prospektiven und retrospektiven Untersuchungen konnte neben der Art der Operation eine Reihe weiterer, insbesondere patientenbezogener prä-, intra- und postoperativer Risikofaktoren für das Auftreten chronischer postoperativer Schmerzen nach einer Operation entschlüsselt werden. Hierzu zählen z. B. chronische Schmerzen schon vor der Operation, Alter und Geschlecht, genetische Faktoren, psychosoziale Eigenschaften und Schmerzen in den ersten Tagen nach der Operation. Da eine Vielzahl dieser Faktoren schon vor der Operation identifiziert werden kann, ist ein wichtiges Ziel zukünftiger Untersuchungen deshalb die präoperative Identifizierung von Patienten mit Risikofaktoren für die Entwicklung chronischer postoperativer Schmerzen. Das individuelle Risiko (bzw. ein Spektrum bestimmter Prädiktoren) muss ermittelt werden, um schon vor der Operation die Notwendigkeit und den Therapieerfolg eines präventiven Verfahrens voraussagen zu können. Da ein derartiges Vorgehen bislang noch nicht möglich ist, spielen aktuell eine nervenschonende Operationstechnik und eine effektive postoperative Akutschmerztherapie die bedeutsamste Rolle in der Prävention chronischer Schmerzen nach Operationen.