Erschienen in:
01.05.2013 | Leitthema
Prävalenz von depressiver Symptomatik und diagnostizierter Depression bei Erwachsenen in Deutschland
Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1)
verfasst von:
Dr. M.A. Busch, U.E. Maske, L. Ryl, R. Schlack, U. Hapke
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 5-6/2013
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Zusammenfassung
In der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) wurden von 2008 bis 2011 in einer bevölkerungsrepräsentativen Stichprobe von 7988 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren aktuelle depressive Symptome mit dem „Patient Health Questionnaire“ (PHQ-9) erfasst. Zusätzlich wurden diagnostizierte Depressionen in einem ärztlichen Interview erfragt. Eine depressive Symptomatik (PHQ-9 ≥ 10 Punkte) besteht bei 8,1 % der Erwachsenen (Frauen 10,2 %; Männer 6,1 %). Bei beiden Geschlechtern ist die Prävalenz bei 18- bis 29-Jährigen am höchsten und fällt danach ab. Bei Männern und Frauen mit höherem sozioökonomischem Status besteht seltener eine depressive Symptomatik. Die Lebenszeitprävalenz einer diagnostizierten Depression beträgt 11,6 % (Frauen 15,4 %; Männer 7,8 %) und ist am höchsten bei 60- bis 69-Jährigen; die 12-Monats-Prävalenz liegt bei 6,0 % (Frauen 8,1 %; Männer 3,8 %) und ist am höchsten bei 50- bis 59-Jährigen. Bei Frauen, aber nicht bei Männern sinken die Diagnoseprävalenzen mit steigendem sozioökonomischem Status. Die Ergebnisse beschreiben die weite Verbreitung von depressiver Symptomatik und diagnostizierter Depression in der Erwachsenenbevölkerung in Deutschland und bestätigen bekannte Zusammenhänge von Depression mit Alter, Geschlecht und sozioökonomischem Status.