Erschienen in:
19.04.2018 | Serom | Leitthema
Präventive abdominelle Netzplastik nach offenem abdominellem Aortenersatz
Eine Übersicht
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. E. S. Debus, FEBS, FEBVS, S. H. Wipper, C.-A. Behrendt, N. Tsilimparis, A. Larena-Avellaneda, T. Kölbel, H. Diener
Erschienen in:
Gefässchirurgie
|
Ausgabe 3/2018
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Einleitung
Die Inzidenz von Narbenhernien nach offenem abdominellem Aortenersatz variiert zwischen 10 und 38 %. Neue Optionen zur Reduktion dieses hohen Risikos beinhalten die prophylaktische Mesh-Augmentation. Das vorliegende Manuskript gibt einen allgemeinen Überblick über aktuelle Ergebnisse unter Verwendung unterschiedlicher Techniken der Mesh-Implantation im Vergleich zum direkten Abdominalverschluss nach medianer Laparotomie.
Methodik
Es wurde eine systematische Literaturanalyse unter Verwendung der Datenbanken PubMed und Medline zwischen 2007 und 2017 durchgeführt (Suchdatum: 30. Dezember 2017). Es wurde ausschließlich in der englischsprachigen Literatur nach folgenden Begriffen gesucht: „prophylactic – mesh – abdominal aortic aneurysm repair – incisional hernia“. Von insgesamt 304 Studien wurden ausschließlich randomisierte prospektive klinische Studien sowie Kohortenstudien und Metaanalysen in diese Übersicht eingeschlossen.
Ergebnisse
Patienten entwickeln nach offenem Aortenersatz signifikant seltener eine Narbenhernie, wenn eine prophylaktische Netzaugmentation durchgeführt wird. Onlay- und Sublay-Techniken unterscheiden sich in Details, jedoch sind beide Techniken effektiv. Die prophylaktische Netzanlage sollte daher grundsätzlich durchgeführt werden und auch Eingang in die aktuellen Leitlinien finden.