Erschienen in:
22.03.2018 | Antiandrogene | Journal Club
Psychiatrischer Beitrag
Medikamentöse Behandlung von Sexualstraftätern
verfasst von:
Lisa Francke, M.Sc.-Psych.
Erschienen in:
Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie
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Ausgabe 2/2018
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Auszug
In den 1970er-Jahren wurde in Europa mit der Zulassung des Wirkstoffs Cyproteronacetat (CPA) für die Behandlung von Sexualstraftätern erstmals eine Alternative zur irreversiblen chirurgischen Kastration geschaffen. Im Jahr 2009 wurde in Deutschland die medikamentöse Therapie mit Gonadotropin-Releasing-Hormon-Analoga (GnRH-Antagonisten) und damit eine zweite Gruppe antiandrogener Medikamente zur Behandlung von Paraphilien zugelassen, die im Vergleich zu CPA ein geringeres Nebenwirkungsspektrum verzeichnen. Im Jahr 2012 wurden bereits 15,7 % der Sexualstraftäter in forensisch-psychiatrischen Kliniken oder Ambulanzen in Deutschland mit einer antiandrogenen Medikation behandelt (Turner und Briken
2012). Die Behandlung erfolgt in der Regel in Kombination mit einem psychotherapeutischen Verfahren. …