11.10.2023 | Psychoonkologie | Leitthema
Perinatologie trifft Onkologie – Besonderheiten der Geburtshilfe bei Krebspatientinnen
verfasst von:
Prof. Dr. med. Ekkehard Schleußner
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 11/2023
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Zusammenfassung
Eine maligne Erkrankung während der Schwangerschaft bedeutet für die betroffene Frau und ihre Angehörigen eine extreme emotionale Belastung. Sie stellt aber auch die behandelnden Ärzte vor herausfordernde medizinische, psychische und ethische Probleme, die ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und psychoonkologisches Wissen erfordert. Die Beratung und Betreuung der betroffenen Patientin müssen interdisziplinär mit einem Frauen-zentrierten Ansatz nach den Prinzipien der Gemeinsamen Entscheidungsfindung erfolgen und die maternalen als auch fetalen Interessen gegeneinander abgewogen werden. Die onkologische Sicherheit der Therapie sollte durch die bestehende Schwangerschaft so wenig wie möglich eingeschränkt werden. Ab dem 2. Trimenon ist eine Chemotherapie ohne gravierende Komplikationen für das Ungeborene möglich. Es ist eine enge interdisziplinäre Überwachung der Schwangeren und des Fetus sicherzustellen und eine vorzeitige Entbindung nur bei akuter maternaler oder fetaler Gefährdung erfolgen, um die Risiken einer Frühgeburt zu vermeiden.