Erschienen in:
25.11.2020 | Puerperalpsychose | Editorial
Opioidtherapie - ein Blick zurück
verfasst von:
Dr. med. Johannes Horlemann
Erschienen in:
Schmerzmedizin
|
Ausgabe 6/2020
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
Um zu beurteilen wo wir stehen und woher wir kamen, lohnt manchmal ein Blick zurück. In der Nervenarztpraxis war die Opiumtherapie seit etwa 1730 bis zum Jahr 1844 eine geheim gehaltene Methode. Das "geheimnisvolle" Rezept, das sogenannte Engelkensche Pülverchen, bestand aus Opium 0,1, Ferrilact 0,05 und Rad. Liquir Pulv. 0,75 und diente insbesondere der Behandlung der Melancholie. Schon in der alten Medizin wurde Opium als Heilmittel bei seelischen Störungen häufig erwähnt und war bis zum 18. Jahrhundert als "Opiumkur" üblich. Geschätzt wurde insbesondere die "besänftigende" Anwendung in geringen Dosierungen. Als erster deutscher Arzt empfahl Reil (1759 - 1813) Opium in höheren Dosen bei Geisteskrankheiten. …