Erschienen in:
25.08.2017 | Computertomografie | Leitthema
Resektion von Hauptgang- und Mischtyp-IPMN ≥5 mm
verfasst von:
Prof. Dr. G. O. Ceyhan, F. Scheufele, Prof. Dr. H. Friess
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 11/2017
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Zusammenfassung
Durch den Fortschritt in der Bildgebung werden immer mehr zystische Pankreasläsionen zufällig diagnostiziert. Unter den zystischen Pankreasläsionen nehmen dabei intraduktale papillär-muzinöse Neoplasien (IPMN) aufgrund ihres malignen Entartungspotenzials immer mehr eine wichtigere Rolle ein und die weitere Therapie bzw. Resektion muss sorgfältig abgewogen werden. Für die Diagnostik sollte stets eine Schnittbildgebung wie Computertomographie (CT) und/oder Magnetresonanztomographie (MRT) mit MR-Cholangiopankreatikographie (MRCP) durchgeführt werden. Ergänzend sollte eine Endosonographie (EUS) mit Punktion der zystischen Raumforderung erfolgen. Die Punktionsanalyse von Biomarkern wie GNAS- sowie KRAS-Mutationen oder das Verhältnis von Neutrophilen zu Lymphozyten (NLR) kann zur Differenzialdiagnose eingesetzt werden; diese spielen beim Hauptgang- und Mischtyp-IPMN derzeit jedoch noch eine untergeordnete Rolle. Die aktuellen Leitlinien (Fukuoka- und EU-Leitlinie) empfehlen beim Hauptgang- und Mischtyp-IPMN eine Resektion nach onkologischen Standards. Der Cut-off der Hauptgangdilatation liegt derzeit zwischen 5–10 mm, wird jedoch in den neusten Studien auf ≥5 mm reduziert, um einer potenziellen malignen Transformation vorzugreifen. Patientenalter und Komorbiditäten sind wichtige Parameter, welche bei der Interventionsentscheidung eine gewichtige Rolle spielen. Bei der Resektion sollten intraoperative Schnellschnittuntersuchungen des Gangepithels durchgeführt werden, um im Falle einer High-grade-Dysplasie im Absetzungsrand eine Nachresektion durchzuführen. Die Überwachung sollte bei potenziellen Risikokandidaten in regelmäßigen Abständen von 6 bis 12 Monaten erfolgen. Patienten mit malignem IPMN sollten analog zum Pankreaskarzinom nachgesorgt werden. Ein Screening für extrapankreatische Karzinome ist beim IPMN nicht erforderlich.