Erschienen in:
01.03.2009 | Kasuistiken
Riesenkeratoakanthom bei einem immunkompetenten Patienten mit Nachweis von HPV 11
verfasst von:
Dr. M. Niebuhr, R. Gutzmer, D. Hirschfeld, E. Kupsch, B. Völker, A. Kapp, T. Werfel
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 3/2009
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Zusammenfassung
Wir berichten über einen 47-jährigen immunkompetenten Patienten mit einer schnell und exophytisch wachsenden tumorösen Hautveränderung im Bereich der Oberlippe, die histopathologisch mit einem Keratoakanthom vereinbar war, das häufig bei immunsupprimierten Patienten vorkommt. Die molekularbiologische Untersuchung erbrachte bei unserem Patienten in der PCR den Nachweis von „low risk“ HPV 11. Während früher häufig der Spontanverlauf des Keratoakanthoms abgewartet wurde, erfolgt heutzutage die Therapie wie beim hoch differenzierten Plattenepithelkarzinom. Aufgrund der großen flächenhaften Ausbreitung der Hautveränderung im Bereich der Oberlippe rechts war eine chirurgische Therapie mit der Aussicht auf ein gutes kosmetisches Ergebnis nicht primär indiziert. Unter einer Radiatio mit 15 Sitzungen à 2 Gy (Kumulativdosis 30 Gy) kam es zu einer sehr guten Abheilung der Hautveränderung. Neben chronischer UV-Exposition, Verletzungen, genetischen Faktoren und chemischen Karzinogenen sollte auch an HPV als mögliche Kofaktoren für Keratoakanthome gedacht werden.