Erschienen in:
01.03.2020 | Ösophaguskarzinom | Integrative Onkologie
Primärprävention von Plattenepithelkarzinomen des Ösophagus und des Anus
verfasst von:
Dr. sc. hum. Benjamin Barnes
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 4/2020
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Zusammenfassung
Diese Übersichtsarbeit beschreibt die international anerkannten Risikofaktoren für Plattenepithelkarzinome des Ösophagus und des Anus, deren Verbreitung in Deutschland sowie Präventionsansätze. Die Hauptrisikofaktoren für Plattenepithelkarzinome des Ösophagus sind in Deutschland der Tabak- und Alkoholkonsum, vor allem in Kombination miteinander. Ein riskantes Trinkverhalten weisen 14 % der Frauen und 18 % der Männer auf. Ein Rauschtrinken mindestens einmal im Monat wird jedoch bei 24 % der Frauen und 43 % der Männer berichtet. Es rauchen 21 % der Frauen und 27 % der Männer in Deutschland zumindest gelegentlich. Plattenepithelkarzinome des Anus sind sowohl bei Frauen als auch bei Männern zu 90 % auf persistierende Infektionen mit humanen Papillomviren (HPV) zurückzuführen. Insbesondere Männer, die Sex mit Männern haben, haben ein erhöhtes Risiko, am Analkarzinom zu erkranken. Präventionsansätze gegen Tabak- und Alkoholkonsum wie Werbeverbote und Steuererhöhungen wirken sowohl auf der individuellen Verhaltensebene als auch auf der gesellschaftlichen Verhältnisebene. Zur Verhütung von verschiedenen Krebserkrankungen empfiehlt die Ständige Impfkommission die Impfung gegen HPV sowohl für Mädchen als auch für Jungen. Durch effektive Präventionsmaßnahmen kann ein Großteil der Plattenepithelkarzinome des Ösophagus und des Anus in Deutschland verhindert werden.