Erschienen in:
13.01.2022 | Ernährung | Leitthema
Sarkopenie – was sollte der Orthopäde wissen?
verfasst von:
Prof. Dr. Jürgen M. Bauer, Stefan Grund, Klaus Hauer
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 2/2022
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Zusammenfassung
Die Sarkopenie, der altersassoziierter Verlust an Muskelfunktion und Muskelmasse, besitzt für den älteren Patienten mit degenerativen und traumatischen Erkrankungen des muskuloskeletalen Systems eine herausragende Bedeutung, da es eng mit dem Verlust von Selbstständigkeit und Lebensqualität im höheren Lebensalter verbunden ist. Die in dieser Patientengruppe häufig anzutreffenden Mobilitätsbeeinträchtigungen stellen einen wesentlichen Schrittmacher für den altersassoziierten Abbau von Muskelfunktion und Muskelmasse dar. Die Diagnose einer Sarkopenie wird primär anhand der Ergebnisse von Kraft- und Funktionstests gestellt (Handkraft, Chair-Rise-Test, Ganggeschwindigkeit). Die Bestimmung der Muskelkraft ist wünschenswert, aber nicht obligat. Sowohl die Prävention als auch die Behandlung der Sarkopenie müssen in unserer alternden Gesellschaft zukünftig ihren Weg in die klinische Routine finden. Ein gezieltes Training, insbesondere Krafttraining, sowie eine optimierte Ernährung mit angepasster Proteinzufuhr (1,0–1,2 g/kg Körpergewicht pro Tag) sowie dem Ausgleich eines Vitamin-D-Mangels stehen im Mittelpunkt der präventiven und therapeutischen Ansätze.