Erschienen in:
01.02.2015 | Hochschule
Schützt Selbstmitgefühl Studierende vor Burnout?
verfasst von:
Franziska Wörfel, Burkhard Gusy, Katrin Lohmann
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Ausgabe 1/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Studienzeit ist eine Zeit des Lernens, die in der Regel Erfolge allerdings auch Misserfolge mit sich bringen kann. Der Umgang mit und die Bewältigung von Kritik und Fehlschlägen ist somit nicht nur wichtig für den Studienerfolg, sondern auch für die psychische Gesundheit Studierender.
Ziel und Fragestellung
Selbstmitgefühl beschreibt die Art und Weise wie Personen in kritischen Situationen über sich denken und wie sie diese bewältigen. In der vorliegenden Arbeit werden zwei burnoutpräventive Wirkmechanismen von Selbstmitgefühl untersucht. Es wird zum einen angenommen, dass Selbstmitgefühl soziale Unterstützung aktiviert und dadurch Burnout entgegen wirkt. Zum andern wird angenommen, dass Studierende in Abhängigkeit von ihrem Selbstmitgefühl auch Studienanforderungen regulieren um Burnout vorzubeugen. Der empirisch bereits bestätigte Zusammenhang zwischen Selbstmitgefühl und Burnout bei Studierenden wird hier ebenso modelliert.
Material und Methoden
Um die Hypothesen zu prüfen wurden 809 Studierende der Freien Universität Berlin in einer Onlinebefragung zu sozialer Unterstützung sowie wahrgenommenen Anforderungen im Studium, Burnout und Selbstmitgefühl befragt.
Ergebnisse
Mit Hilfe von Strukturgleichungsmodellen können im ersten Modell, welches ausschließlich die indirekten Effekte von Selbstmitgefühl über die wahrgenommenen Anforderungen bzw. die soziale Unterstützung im Studium auf Burnout prüft, beide Hypothesen belegt werden. Auch wenn ein direkter Effekt von Selbstmitgefühl auf Burnout angenommen wird (Modell 2), bleiben die vorab bestätigten indirekten burnoutpräventiven Wirkmechanismen erhalten.
Diskussion
Selbstmitgefühl ermöglicht Studierenden im Rahmen vorgegebener situativer Bedingungen Einfluss auf die Studiensituation zu nehmen und so das Burnoutrisiko zu mindern.