02.05.2023 | Schwere und schwerste Intelligenzminderung | CME
Psychotherapie bei Störungen der Intelligenzentwicklung – aktuelle Evidenz und praktische Umsetzung
Erschienen in: Der Nervenarzt | Ausgabe 5/2023
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Menschen mit einer Störung der Intelligenzentwicklung (deutsche Entwurfsfassung der ICD-11, in Kraft getreten am 01.01.2022) leiden überdurchschnittlich häufig an psychischen Erkrankungen. Die leitliniengerechte, multimodale Behandlung beinhaltet neben psychopharmakologischen auch störungsspezifische psychotherapeutische Methoden, die auf die kommunikativen und kognitiven Fähigkeiten (Leistungsdiagnostik mit IQ-Tests) sowie den emotionalen Entwicklungsstand (Entwicklungsdiagnostik z. B. mit der Skala der emotionalen Entwicklung SEED-2) der Person angepasst werden sollten [1]. Dabei sind die Regeln der leichten Sprache zu beachten und ggf. Angehörige bzw. Bezugspersonen in die Therapieumsetzung einzubeziehen. Am besten untersucht ist die Wirksamkeit der kognitiven Verhaltenstherapie, insbesondere für affektive Störungen. Posttraumatische Belastungsstörungen sind valide mit EMDR („eye movement desensitization and reprocessing“) behandelbar. Eine gute Evidenz gibt es für die Expositionstherapie mit Verstärkung in der Behandlung von Angsterkrankungen.