Erschienen in:
01.01.2008 | Leitthema: Screening
Screening des kolorektalen Karzinoms
verfasst von:
Prof. Dr. G. Layer, J.F. Riemann
Erschienen in:
Die Radiologie
|
Ausgabe 1/2008
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
In Deutschland starben im Jahr 2002 ca. 29.000 Menschen an einem kolorektalen Karzinom (CRC); das Lebenszeitrisiko, an einem CRC zu erkranken, beträgt mit dem Alter steigend ab dem 50. Lebensjahr in Deutschland 4–6%. Etwa 1/3 aller über 50-Jährigen hat relevante Polypen im Kolorektum, ein ausreichend hoher Prävalenzwert für ein sinnvolles Screening. Im Gegensatz zu den meisten anderen Krebserkrankungen kann man beim CRC außerdem die Krebserkrankung verhindern und nicht nur in einem frühen Stadium erkennen. Die Mortalität des CRC kann durch die Anwendung des Tests auf okkultes Blut (FOBT) bei Personen zwischen dem 45. und 80. Lebensjahr um 14% gesenkt werden. Bereits durch regelmäßige Sigmoidoskopien mit einer konsequenten Polypektomie kann einer Senkung der Karzinominzidenz zwischen 50 und 70% angenommen werden. Die Koloskopie ist zweifelsfrei das Verfahren der Wahl für die Sekundärprävention, da sie die komplette Diagnostik und Behandlung bei vertretbar geringem Risiko vereint. Wirtschaftliche Vorteile einer Vermeidungsstrategie gegenüber der überaus teuren Behandlung des CRC sind nachgewiesen. Aufgrund aller berichteten Daten sind Präventionsmaßnahmen beim CRC nachhaltig zu empfehlen.