Erschienen in:
01.05.2011 | Originalien
Selbstverletzungen bei Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung
Retrospektive Analyse plastisch-chirurgischer Therapieprinzipien
verfasst von:
Dr. F. Stang, S. Rudolf, F. Siemers, T. Namdar, T. Lange, P. Mailänder
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 5/2011
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Zusammenfassung
Hintergrund
Symptome der Borderline-Persönlichkeitsstörungen (BPS) sind unter anderen selbstverletzende Verhaltensweisen im Bereich der Hand und des Unterarms, die oft eine chirurgische Konsultation erfordern.
Material/Methoden
In den Jahren 2007 bis 2010 wurden insgesamt 61 BPS-Patienten mit Selbstverletzungen behandelt und retrospektiv analysiert.
Ergebnisse
Insgesamt 23 Patienten mussten zum Teil mehrfach operativ versorgt werden. 39 Patienten befanden sich zum Zeitpunkt der Vorstellung in stationärer psychiatrischer Therapie. 38 Patienten konnten konservativ behandelt werden. Führend waren Schnittverletzungen und thermische Schädigungen. In 6 Fällen waren bei Schnittverletzungen funktionelle Strukturen am Unterarm/Hand betroffen.
Schlussfolgerung
Das Vorliegen einer BPS macht es häufig erforderlich, von klassischen chirurgischen Behandlungsalgorithmen abzuweichen und einen interdisziplinären konservativen Therapieversuch vorzunehmen. Komplizierte Verläufe sind bei ausgeprägter BPS und laufender stationärer Therapie zu beobachten. Eine begleitende psychiatrische Betreuung ist unumgänglich.