Erschienen in:
15.08.2017 | Solide Tumoren | Leitthema
Radiologische Responsebeurteilung moderner Immuntherapien mithilfe von iRECIST
verfasst von:
T. Persigehl, T. D. Poeppel, O. Sedlaczek
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 10/2017
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Zusammenfassung
Klinisches/methodisches Problem
In der Onkologie zeigen moderne Immuntherapien mitunter atypische Ansprechmuster mit divergentem Therapieansprechen oder anfänglichem „Pseudoprogress“.
Radiologische Standardverfahren
Response Evaluation Criteria in Solid Tumors (RECIST 1.1) stellen die aktuell am häufigsten angewendeten Responsekriterien für konventionelle Chemotherapien bei soliden Tumoren dar. Atypische Ansprechmuster im Rahmen von Immuntherapien werden hierdurch jedoch nicht korrekt klassifiziert und so die Wirksamkeit mitunter fehlinterpretiert.
Methodische Innovationen
Um diesen atypischen Ansprechmustern gerecht zu werden, wurden kürzlich spezielle „immune-related“ Response Evaluation Criteria in Solid Tumors (iRECIST) publiziert. Im Unterschied zu RECIST 1.1 muss in iRECIST bei klinisch stabilen Tumorleiden ein initial unbestätigter Tumorprogress („unconfirmed progressive disease“, iUPD) durch eine Verlaufskontrolle nach 4 bis 8 Wochen bestätigt werden („confirmed progessive disease“, iCPD). Hierbei werden innerhalb von iRECIST neue Läsionen separat bewertet.
Leistungsfähigkeit
iRECIST ermöglicht eine standardisierte Responseevaluierung unter Berücksichtigung eines möglichen Pseudoprogresses, der in Abhängigkeit der Tumorentität und des Immuntherapeutikums in bis zu ca. 10 % der Fälle vorliegen kann.
Bewertung
Prinzipiell ist iRECIST nur für die Anwendung in klinischen Prüfungen von Immuntherapien entwickelt worden.
Empfehlung für die Praxis
iRECIST kann unter Berücksichtigung der Limitationen in der täglichen Praxis als zusätzliches objektives Responsekriterium herangezogen werden.