Erschienen in:
01.03.2005 | Originalien
Speichelsteine der Glandula submandibularis
Steinentfernung mit Organerhalt
verfasst von:
Priv.-Doz. Dr. J. Zenk, F. Gottwald, A. Bozzato, H. Iro
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 3/2005
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Zusammenfassung
Hintergrund
Speichelsteine als Ursache von entzündlichen Speicheldrüsenerkrankungen sind in über 80% im Wharton-Gang lokalisiert. Oftmals ist immer noch die Submandibulektomie Therapie der Wahl. Die Gangschlitzung als organerhaltende Therapie auch bei drüsennahen Steinen ist bisher wenig untersucht.
Patienten und Methode
Retrospektiv wurden die Daten von 683 Patienten (Alter: 8–87 Jahre) ausgewertet, die bei einer Sialolithiasis der Glandula submandibularis mit einer Gangschlitzung behandelt wurden. Die Nachbeobachtungszeit betrug 1–7 Jahre. Die Steinlokalisation war in 283 Fällen der distale Gangbereich, bei 296 Patienten handelte es sich um singuläre Sialolithen im Hilusbereich der entsprechenden Drüsen. Zwei Steine im Hilusbereich und in der Drüse waren bei 59 Patienten nachweisbar.
Ergebnisse
Bei distaler Steinlokalisation konnten alle Konkremente entfernt werden, Steine des Drüsenhilus wurden bei 89% aller Patienten vollständig entfernt, weitere 8% waren trotz kleiner Restkonkremente beschwerdefrei. 37 der Patienten mit multiplen Steinen (63%) waren postoperativ stein- und beschwerdefrei und weitere 19 Patienten (32%) beschwerdefrei mit kleinen Restkonkrementen. Läsionen des N. lingualis oder Steinrezidive traten in weniger als 1% der Fälle auf.
Schlussfolgerung
Die Gangschlitzung und transorale Steinentfernung sollte als organerhaltende Therapieoption nicht nur bei den distal lokalisierten Steinen, sondern auch bei allen palpablen singulären Sialolithen im Hilusbereich bzw. Parenchym erwogen werden.